200 Euro „für die Fisch“

Hummer-Kummer: Eine Touristin hat sich in einem angesehenen Restaurant auf Sardinien einen 200-Euro-Hummer bestellt und ihn aus Mitleid freigelassen.
Oktober 25, 2023 | Text: Alina Lerch | Fotos: Shutterstock

Für die Schweizer Touristin war es ein normaler Urlaubstag, den sie genüsslich mit einem leckeren Abendessen ausklingen lassen wollte. Sie entschied sich für Linguine mit Hummer – eine Spezialität des Restaurants Gente di Mare. Doch ein Sinneswandel überkam sie:

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Der Hummer der Schweizerin schwamm nicht im Topf, sondern schlussendlich im Meer.

Für die Schweizer Touristin war es ein normaler Urlaubstag, den sie genüsslich mit einem leckeren Abendessen ausklingen lassen wollte. Sie entschied sich für Linguine mit Hummer – eine Spezialität des Restaurants Gente di Mare. Doch ein Sinneswandel überkam sie:

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Der Hummer der Schweizerin schwamm nicht im Topf, sondern schlussendlich im Meer.

Die Urlauberin hat es nicht übers Herz gebracht, das Krustentier zu verspeisen. Stattdessen bat sie die Restaurantbesitzer, ihr den lebenden Hummer zu bringen. Antonio Fasolino, Mitinhaber des Restaurants, dachte vorerst, dass es sich um einen Scherz handle:

„Dann verstand ich, dass die Dame es ernst meinte und Gutes tun wollte. Ihre Freude und Begeisterung berührten mich ebenfalls. Sie war glücklich und aufgeregt, diesen Wunsch erfüllt zu haben, und wir waren glücklich mit ihr“, sagte Fasolino.

Die Frau habe sich noch vor der Freilassung erkundigt, ob das Tier verletzt werden würde, wenn sie es aus einer gewissen Höhe ins Wasser werfe. Nach Beruhigung der Anwesenden, entließ sie den Hummer in seine neu gewonnene Freiheit. 

 

Die traurige Wahrheit hinter einer Delikatesse

Schon seit mehreren Jahren macht die Tierschutzorganisation Peta darauf aufmerksam, Hummer nicht einem qualvollen Todeskampf im Kochtopf auszusetzen. Die Tiere werden, besonders in der gehobenen Gastronomie, so frisch wie möglich zubereitet. Das bedeutet: Sie sterben erst wenige Minuten vor dem Verzehr – meist durch den schmerzhaften Tod im heißen Kochtopf. 

Verschiedenste Studien beweisen, dass Hummer und andere Krebstiere kognitive Fähigkeiten aufweisen, ein Gedächtnis, ein Bewusstsein und ein Verhaltensrepertoire sowie komplexe Gehirnstrukturen besitzen. Zudem können sie Schmerz empfinden und erinnern sich sogar an Situationen, in denen sie Leid ertragen mussten: Bei einem Versuch mit Elektroschocks wichen die Tiere der Schmerzquelle immer wieder aus. 

Einige Köch:innen wählen den schnellen Tod mit dem Messer, andere greifen auf die Kochtopf-Methode zurück, wiederum andere betäuben das Tier im Vorhinein. Und manche haben sich bereits dazu entschieden, das Tier völlig von der Karte zu nehmen oder vegan / vegetarisch zu ersetzen. 

Und, wirst du ab sofort auch einen Hummer bestellen und freilassen oder entscheidest du dich doch eher dafür, keinen zu essen? Oder genießt du den Hummer weiterhin ohne Gewissensbisse? 

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