1. Mehr Freundlichkeit, mehr Trinkgeld
Eines steht fest: je persönlicher, zuvorkommender und freundlicher ein Gast behandelt wird, desto höher fällt meist am Schluss das Trinkgeld aus. Das richtige Auftreten des Kellners ist daher von höchster Bedeutung: Ein sauberes Hemd, eine gepflegte Frisur und Rasur sowie ein freundlicher, offener Blick in die Augen und ein nettes Lächeln sind absolute Musts. Während der Kellner mit einer einladenden Geste darum bittet, Platz zu nehmen, sollte er eine persönliche Bindung und ein Vertrauen herstellen. Und das auch bei Kindern – da sollte man keine Ausnahmen machen, sondern sie gleich wie Erwachsene behandeln. Ein guter Kellner fragt die Kinder selbst nach ihren Wünschen (obwohl schlussendlich meist die Eltern antworten), denn als Betreuer eines Tisches sollte man ein Herz für Kinder haben – oder zumindest zeigen.
2. Kompetenzen machen Eindruck
Nicht nur im Bewerbungsgespräch, sondern auch im Job sollte man stets kompetent wirken. Informieren Sie sich vorab über allgemeinem spezifische und regionale Produkte und haben Sie stets die eine oder andere kurze Geschichte sowie einen Geheimtipp parat, mit denen Sie bei Ihren Gästen punkten können. Erzählen Sie von Ihrem letzten Besuch im Weinkeller des Winzers im Nachbarort, von Auszeichnungen für die Destillate einer kleinen Brennerei, von der faszinierenden Abfüllanlage des Mineralwasser-Lieferanten oder auch vom Whisky- und Zigarrenseminar, das Sie kürzlich besucht haben. Gäste hören gerne zu und wissen so Ihre Kompetenz sehr bald zu schätzen. Es schafft eine persönliche Atmosphäre, wenn Sie dem Gast das Gefühl geben, dass Sie Ihre Geheimnisse gerade mit ihm teilen. Ganz nebenbei erwähnen Sie auch noch, welchen Aperitif er unbedingt probieren sollte und holen im nächsten Moment gleich einen Schluck davon. Ein gutes Trinkgeld ist Ihnen damit so gut wie sicher!
3. Trinkgeld: Auf das richtige Auftreten kommt es an
Studien zufolge bekommt Personal, das sich während der Bestellungsaufnahme hinsetzt oder -hockt und damit auf Augenhöhe mit den Gästen geht, mehr Trinkgeld. Das ist aber natürlich nicht in jeder Location möglich: In einer Kneipe oder einem trendigen, jugendlichen Lokal ist dies angebracht, in einem noblen Restaurant eher deplatziert. In diesem Fall sollte man als Kellner darauf achten, freundlich, aber nicht anbiedernd, entgegenkommend, aber nicht devot, umsichtig, aber nicht bemüht und flink, aber nicht hektisch aufzutreten. Achten Sie stets auf nicht zu lange Wartezeiten. Nichts ist für den Gast nervender, als wenn er viel zu lange auf sein Gericht warten muss. Wenn Sie merken, dass es in der Küche noch dauert, kommen Sie zur Überbrückung lieber noch ein-, zweimal an den Tisch, um Gläser nachzufüllen, nach weiteren Wünschen zu fragen oder noch einen kleinen Snack zu bringen.
4. Körpereinsatz für mehr Trinkgeld
Ein guter Trick, bei dem allerdings großes Fingerspitzengefühl gefragt ist, ist die Körperberührung. Erhebungen zufolge steigert eine Berührung der Hand des Gastes beim Kassieren das Trinkgeld um 37 Prozent, die Hand kurz und freundlich auf dessen Schulter zu legen um 18 Prozent. Das ist allerdings nicht bei jedem Gast und vor allem nicht in jedem Lokal angebracht! Gerade in besonders noblen Restaurants, in dem alles, was Rang und Namen hat speist, muss man mit Körperberührungen sehr aufpassen, damit sich niemand in seiner Privatsphäre gestört fühlt. Wo und wann man dem Gast etwas näher kommen kann, muss man schlussendlich einfach im Gefühl haben. Hat man es nicht, sollte man es besser gleich lassen, um peinliche Situationen zu vermeiden.
5. Mit Stammgästen zum Trinkgeld-King
Jene Gäste, die immer wieder kommen, sind zwar vielleicht ohnehin schon von vorneherein zufrieden – aber es geht immer noch mehr! Egal ob an der Rezeption oder im Restaurant – Sprechen Sie Ihre Stammgäste stets mit dem Namen an, fragen Sie nach persönlichen Gegebenheiten wie etwa dem Wohlbefinden der Kinder und reden Sie über Ihre Hobbys, Vorlieben und speziellen Gewohnheiten. Richten Sie der Gattin oder der lieben Frau Mutter schöne Grüße aus und versuchen Sie, so ganz nebenbei herauszufinden, wann der Gast Geburtstag hat. Nach und nach sollten Sie die Stammgäste so gut kennen lernen, dass die Wünsche schon erfüllen können, bevor sie artikuliert werden. Sie werden sehen: Es macht sich im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt!
6. Nachplappern bringt Trinkgeld
Niederländische Wissenschaftler fanden heraus, dass man deutlich mehr Trinkgeld bekommt, wenn man die Gäste imitiert. In einem ihrer Versuche fanden sie heraus, dass jene Kellner, die die Bestellung des Gastes noch einmal wörtlich wiederholten, beinahe doppelt so viel Trinkgeld bekamen, als jene, die lediglich etwas Positives wie „Kommt sofort“ sagten. Das Nachahmen des Wortlautes des Gastes schaffe positive Verbindungen zwischen den Menschen, indem es ein Zusammengehörigkeitsgefühl hervorrufe, so die Wissenschaftler. Denn wenn man das Gefühl habe, dass das, was man tut in Ordnung sei, werde freigebiger. In diesem Fall also beim Trinkgeld.
7. Dogs for Tip
Zu der optimalen und vor allem persönlichen Betreuung von Gästen gehören auch Kundendienste, die oft aus Tätigkeiten bestehen, für die nichts oder nur wenig berechnet werden kann. Hier darf die Bedeutung einer zuvorkommenden Hundebetreuung nicht unterschätzt werden – denn für viele Menschen bedeutet der vierbeinige Freund soviel wie ein eigenes Kind. Jeder Hundebesitzer liebt sein Tier und schätzt es besonders, wenn auch der Hund freundlich und aufmerksam behandelt wird. Hier können Sie also ganz leicht Bonuspunkte sammeln! Erkundigen Sie sich ohne Aufforderung danach, ob Sie dem Hund eine Schüssel Wasser bringen dürfen. Bringen Sie dann noch ein kleines Tellerchen mit einer Serviette und einem Hundeleckerli darauf – bleibende Eindrücke beim Gast und ein gutes Trinkgeld sind Ihnen sicher.
8. Kleine Geschenke bringen Trinkgeld
Beim Griechen gibt’s Ouzo, beim Chinesen süßen Pflaumenwein und einen Grappa beim Italiener – diverse Aufmerksamkeiten zur Abrundung eines Essens bringen immer Pluspunkte. Und auch hierzulande scheint es sich in der Gastronomie langsam herumzusprechen: Kleine Geschenke erhalten nicht nur die Freundschaft, sondern erhöhen auch das Trinkgeld. Die Ideen dabei sind unendlich. Sei es ein kleines Säckchen Pralinen, ein Mini-Schaps, kleine Marzipanfiguren oder einfach ein Glas getrocknete Kräuter – den Gast freut’s und er wird sich erkenntlich zeigen.