Das 1000-Dollar-Steak: So nutzen Restaurants den TikTok-Effekt
Eine Prozession, die mit der Schlussszene einer Traumschiff-Folge mithalten könnte, nähert sich zu ohrenbetäubender Musik dem Tisch. Allen voran ein Kellner, der einen Aktenkoffer wie den heiligen Gral vor sich her trägt. Bei den Gästen angekommen, wird der Koffer geöffnet. Nebelschwaden und ein goldener Lichtschein verströmen aus dem Inneren. Die Gäste sprühen vor Begeisterung. Zigtausenden gefällt der Clip später in den Sozialen Medien.
Wer den Kultfilm Pulp Fiction gesehen hat, erinnert sich an den legendären Aktenkoffer, dessen Inhalt nie verraten wird. Im Gegensatz dazu ist den Kunden des Restaurants Papi Steak in Miami sehr wohl klar, was sich in der Box befindet. Immerhin haben sie 1000 US-Dollar dafür bezahlt. Maximal zehn solcher „Beef Cases“ werden pro Abend serviert. Ihr Inhalt: Ein rohes 55 oz (ca. 1,5 Kilogramm) Wagyu-Tomahawk-Steak, das bei Tisch mit dem Logo des Restaurants gebrandmarkt wird, bevor es wieder mitgenommen wird, um in der Küche zubereitet zu werden. Ist das Stück Fleisch wirklich sein Geld wert?
Eine Prozession, die mit der Schlussszene einer Traumschiff-Folge mithalten könnte, nähert sich zu ohrenbetäubender Musik dem Tisch. Allen voran ein Kellner, der einen Aktenkoffer wie den heiligen Gral vor sich her trägt. Bei den Gästen angekommen, wird der Koffer geöffnet. Nebelschwaden und ein goldener Lichtschein verströmen aus dem Inneren. Die Gäste sprühen vor Begeisterung. Zigtausenden gefällt der Clip später in den Sozialen Medien.
Wer den Kultfilm Pulp Fiction gesehen hat, erinnert sich an den legendären Aktenkoffer, dessen Inhalt nie verraten wird. Im Gegensatz dazu ist den Kunden des Restaurants Papi Steak in Miami sehr wohl klar, was sich in der Box befindet. Immerhin haben sie 1000 US-Dollar dafür bezahlt. Maximal zehn solcher „Beef Cases“ werden pro Abend serviert. Ihr Inhalt: Ein rohes 55 oz (ca. 1,5 Kilogramm) Wagyu-Tomahawk-Steak, das bei Tisch mit dem Logo des Restaurants gebrandmarkt wird, bevor es wieder mitgenommen wird, um in der Küche zubereitet zu werden. Ist das Stück Fleisch wirklich sein Geld wert?
Den Social-Media-tauglichen Tischservice perfektioniert hat Restaurantmogul Nusret Gökçe, der seine Restaurants unter dem Künstlernamen „Salt Bae“ zu wahren Hotspots für Influencer machte. Auf TikTok sahen ihm User im zweistelligen Milliardenbereich zu, wie er Salz über seinen Ellenbogen auf vergoldete Steaks fallen lässt. Damit kann Papi Steak (noch) nicht mithalten, laut einer Analyse steht das Steakhaus in Miami aber immerhin auf Platz 12 der auf TikTok angesagtesten Restaurants in den USA.
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Hinter dem Konzept stehen der Gastronom David „Papi“ Einhorn und sein Partner David Grutman der in Florida ansässigen Groot Hospitality, die zahlreiche Restaurants, Nachtlokale und Hotels betreibt. Das Geheimnis seines Erfolgs ist Exklusivität: „Mit nur 93 Plätzen ist das Papi Steak ein intimer, aber hochaktiver Ort. Eine umfassende Bar und ein individuelles Cocktailprogramm sind ebenfalls vorhanden, während DJs bis in die frühen Morgenstunden auflegen“, heißt es auf der Webseite des Restaurants.
Hedonismus als Marketing-Schiene
Promis wie David Beckham und Drake gehen dort ein und aus, auch Gastro-Mogul Nobu war schon bei „Papi“ zu Gast. Dabei geht es ihnen wohl nicht ausschließlich um die Qualität des Steaks, sondern auch um die auffällige Zurschaustellung von Reichtum. „Ich liebe alles Verschwenderische, Übertriebene und Hedonistische. Ich möchte mehr von diesem Flair in die USA bringen. Meine Aufgabe hier ist es also, das Gästeerlebnis in vollem Umfang zu gestalten“, sagte Papi dem Miami Herald. Einhorn wuchs in New York auf und erlangte die Aufmerksamkeit der Groot Hospitality, als er für eines von Grutmans Restaurants ein Steakgericht mit „geheimer Sauce“ kreierte. 2019 bekam er die Gelegenheit, sein eigenes Restaurant zu eröffnen.
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Dass der Preis der „Beef Box“ bei 1000 Dollar liegt (die Portion reicht für etwa vier Personen), ist für eine spezielle Art von Gästen wohl weniger Abschreckung, als Ansporn, um später auf ihren Kanälen mit dem einzigartigen Erlebnis zu prahlen. Handelsüblich bekommt man einen Tomahawk-Cut aus australischem Wagyu für rund 250 Dollar.
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Wer nach dem extravaganten Steak noch Kleingeld übrig hat, kann sich übrigens ein dazu passendes Dessert gönnen. Für nochmal tausend Dollar gibt es einen in Luxus-Cognac getränkten Kuchen. Mahlzeit!