Dieser Hotelier lässt die Gäste putzen
Ein Hotelier in der Rhön hat – jedenfalls für sich – eine Lösung für den Fachkräftemangel gefunden, der die Gastronomie und Hotellerie derzeit vor noch nie dagewesene Herausforderungen stellt.
Der Ansatz macht auf den ersten Blick einen skurrilen Eindruck, stieß laut eigenen Angaben des Hoteliers aber überraschend auf reges Interesse.
Ich kann das nicht mehr und will das nicht mehr
Hotelier Jürgen Krenzer will ein Umdenken in der Hotellerie anstoßen
Der Hotelier und Unternehmer Jürgen Krenzer geht, seitdem er den Familienbetrieb übernommen hat, immer wieder neue Wege. In einem Blogbeitrag berichtete er kürzlich von einer neuen Geschäftsidee. „Keine Köche zur Hand? Kein Problem. Lass die Gäste in die Küche“, so seine Lösung für den Fachkräftemangel. Er verstehe, dass gute Köche zwei Tage in der Woche am Stück freihaben wollen, auch wenn der Betrieb sieben Tage geöffnet hat. Für die anderen zwei Tage lässt er kurzerhand die Gäste an den Herd.
Das Konzept für einen Wanderurlaub der besonderen Art stellte er sich so vor: Den ganzen Tag genießen, aber statt Abendessen um Punkt 19 Uhr sollen die Gäste sich selbst um die Verpflegung kümmern. Und danach wird gemeinsam geputzt. 15 Unternehmerinnen und Unternehmer haben die Gelegenheit genutzt, den Urlaub ohne feste Zeiten zu genießen.
Krenzers Fazit: „Man kann aus der Not eine Tugend machen, wenn man bereit ist umzudenken.“ Dass die Branche ein Umdenken braucht, ist nicht von der Hand zu weisen. Ob die Idee, Gäste arbeiten zu lassen, in allen Betrieben eine Möglichkeit darstellt, ist hingegen fraglich. Ein Beispiel kann man sich an Krenzer trotzdem nehmen, denn er beweist Mut zur Veränderung und dazu, ausgefallene Ideen einfach auszuprobieren. Schaden kann es nicht.