Gault&Millau Deutschland 2022: Abschied von Punkten und mehr Überraschungen

Dylan Watson-Brawn ist Koch des Jahres, erstmals werden Produzenten geehrt und das Punktesystem ist Schnee von gestern. Alles über den neuen Gault&Millau.
Juni 20, 2022 | Fotos: Ernst

Mit der Veröffentlichung des Gault&Millau 2022 für Deutschland sorgte die heuer erstmals für den renommierten Gourmetführer verantwortliche Henris Edition für reichlich Überraschungen.

Dylan Watson-Brawn ist Koch des Jahres

Mit der Veröffentlichung des Gault&Millau 2022 für Deutschland sorgte die heuer erstmals für den renommierten Gourmetführer verantwortliche Henris Edition für reichlich Überraschungen.

Dylan Watson-Brawn ist Koch des Jahres

Koch des Jahres ist einer, der unbeirrt seinen Weg geht und damit oft von ausgetretenen Pfaden abweicht. Seit fünf Jahren kocht der Wahlberliner, 2021 auf Platz 66 der 100 Best Chefs gewählt, in seinem Restaurant Ernst und habe, nach Ansicht der G&M-Redaktion, „zu einer handwerklichen wie konzeptionellen Reife gefunden.“

Seine Küche ist unverwechselbar: „Im Zentrum stehen Mikrosaisonalität, japanische Techniken und Geschmacksbilder, kompromisslose Sorgfalt bei der Produktqualität, eine reduzierte Ästhetik und konstante Dynamik. Dylan Watson-Brawns Küche ist von aquarellartiger Zartheit und zugleich großer Substanz, von wegweisender Eigenständigkeit und technischer Souveränität. Sie besitzt, was in der Spitzenküche nach wie vor eine Rarität ist: eine klare, unverwechselbare Vision.“

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Dylan Watson-Brawn kennt keine Kompromisse in Sachen Produktqualität

Abschied von Punkten

Das Punktesystem, nach dem der Gault&Millau seit Jahren Deutschlands Restaurants bewertet, ist mit heute Geschichte. Stattdessen bekommen die Köche nur mehr eine bis fünf Hauben, in schwarz oder, als Kennzeichnung für herausragende Lokale in den jeweiligen Kategorien, in rot.

„Wir sind der Ansicht, dass sich Schulnoten zur Beurteilung von Fragen der Kultur – und dazu gehört die Gastronomie ja zweifellos – nicht wirklich eignen, dass die wissenschaftliche Messbarkeit, die Eindeutigkeit, die sie signalisieren, in vielerlei Hinsicht problematisch ist“, erklärte die Redaktion.

Neue Fünf-Hauben-Restaurants

Erstmals mit fünf roten Hauben ausgezeichnet sind Joachim Wisslers Vendôme (hier geht die Meinung der G&M-Redaktion wohl mit dem Guide Michelin auseinander, der dem Restaurant in Bergisch Gladbach jüngst einen Stern entzogen hat), Victor’s Fine Dining by Christian Bau, sowie das Waldhotel Sonnora.

Neu mit schwarzen Hauben sind das Haerlin in Hamburg und das Restaurant Schanz in Piesport.

Auszeichnungen

Gastronom des Jahres: Hermann Bareiss
Gastgeber des Jahres: Eric Huber (Erno’s Bistro)
Aufsteiger des Jahres: Viktor Gerhardinger (Tian)
Entdeckung des Jahres: Adrian Kuhlemann (Kuhlemann)
Sommelier des Jahres: Christophe Meyer (Le Pavillon)
Pâtissière des Jahres: Larissa Metz (Favorite Restaurant)
Produzent des Jahres (NEU): Thomas Breckle („Jamei Laibspeis“)

gaultmillau.de

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