Großumstrukturierung bei Tönnies
Der Fleischkonzern Tönnies hat in den vergangenen Wochen seinen Mitarbeitern, Anrainern, sowie den deutschen Politikern schlaflose Nächte bereitet. Der Corona-Massenausbruch mit Tausenden Infizierten sorgte für mächtig Furore und setzt aufgrund katastrophalen Arbeits- und Wohnbedingungen die gesamte Fleischbranche unter Druck. Das Beispiel Tönnies befeuerte zahlreiche Debatten um die Benachteiligung von ausländischen Werksvertrags- und Lohnarbeitern in der Fleischindustrie. Um die Wogen etwas zu glätten, gab Tönnies bereits am 23. Juni bekannt, zukünftig Werkvertragsangestellte einzustellen.
Vertrag für 1000 Werkvertragsangestellte
Laut einer dpa-Meldung gab Tönnies nun nähere Pläne für genau dieses Vorhaben bekannt. Bis Anfang September sollen 1000 Werkvertragsarbeiter einen fixen Vertrag direkt in Rheda-Wiedenbrück bekommen. Doch noch nicht genug: Denn bis zum Jahresende wolle man alle „Mitarbeiter der Kernbereiche direkt beim Unternehmen einstellen“, nimmt der Konzern am Montag in einer Mitteilung Stellung. Darüber hinaus kündigte die Bundesregierung die flächendeckende Abschaffung von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischindustrie an. In Kraft treten soll diese Regelung ab dem Beginn des Jahres 2021.
Wohnmöglichkeiten für Mitarbeiter
Doch nicht nur die Verträge der Arbeiter bekommen ein Upgrade, sondern auch die Wohnmöglichkeiten der Angestellten. Bis Anfang September will der Fleischkonzern rund 400 Wohnungen in Rheda-Wiedenbrück anmieten und den zukünftigen Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Für diesen Zweck seien zwei Wohngesellschaften ins Leben gerufen worden, so Tönnies. Je nach Bedarf stellt das Unternehmen die Möglichkeit auf weitere Wohnplätze in Aussicht.