Knallende Korken: So hat sich der Sektkonsum seit Corona verändert
Wenn es bald wieder heißt: „Prosit Neujahr“, wird traditionsgemäß gerne mit prickelnden Weinen angestoßen. Ein passender Moment für die Produzenten und Supermärkte, ein Auge auf den Stand des Marktes zu werfen. Wie Zahlen des Marktforschers Nielsen zeigen, die von der apa veröffentlicht worden sind, verzeichnete der österreichische Handel in diesem Jahr Rückgänge. Mengenmäßig gibt es bei Champagner das größte Minus von 13 Prozent, gefolgt von Sekt (-4,5 Prozent) und Frizzante (-2,5 Prozent). Trotzdem rechnet die heimische Sektkellerei Schlumberger heuer mit einem Umsatzplus.
Wenn es bald wieder heißt: „Prosit Neujahr“, wird traditionsgemäß gerne mit prickelnden Weinen angestoßen. Ein passender Moment für die Produzenten und Supermärkte, ein Auge auf den Stand des Marktes zu werfen. Wie Zahlen des Marktforschers Nielsen zeigen, die von der apa veröffentlicht worden sind, verzeichnete der österreichische Handel in diesem Jahr Rückgänge. Mengenmäßig gibt es bei Champagner das größte Minus von 13 Prozent, gefolgt von Sekt (-4,5 Prozent) und Frizzante (-2,5 Prozent). Trotzdem rechnet die heimische Sektkellerei Schlumberger heuer mit einem Umsatzplus.
Nach den Rekordjahren 2021 und 2022 also ein kleiner Schalldämpfer für das große Korkenknallen. Schlumberger erwartet trotzdem etwa fünf Prozent mehr Umsatz im laufenden Jahr. Das liegt vor allem an den Preissteigerungen. Die heimische Sektkellerei setzte 2022 rund 100 Millionen Euro im Inland um. Ab 2025 will das Unternehmen die Produktion von derzeit 6 Millionen Flaschen pro Jahr auf mindestens 10 Millionen erhöhen. Dafür wird eine neue Produktionsstätte im Burgenland gebaut.
Besonders über das Konsumverhalten der Österreicher im 10-Jahres-Vergleich freut sich Geschäftsführer Benedikt Zacherl. Von 2014 bis 2023 habe sich die Konsumhäufigkeit von Sekt innerhalb der österreichischen Bevölkerung um 70 Prozent gesteigert, wie aus einem im Auftrag von Schlumberger in Zusammenarbeit mit dem market institut durchgeführten „Sektreport“ hervorgeht. Die jüngere Zielgruppe zwischen 18 und 29 Jahren greife demnach sogar viermal so oft zur Sektflöte. Neun von zehn der befragten Österreicher geben an, zumindest gelegentlich Sekt zu trinken. Bei der oben genannten jüngeren Zielgruppe sind es sogar 95 Prozent.
Alkoholfreier Sekt im Vormarsch
War Sprudel ohne Alkohol früher eher Kindergeburtstagen vorenthalten, zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Beliebtheit von alkoholfreiem Sekt heute besonders bei 18- bis 29-Jährigen groß ist. In dieser Gruppe finden sich mit 53 Prozent die meisten Konsumentinnen. Insgesamt trinken 34 der Befragten gelegentlich „Virgin“-Schaumwein – ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Preissteigerung erwartet
Der Supermarkt ist und bleibt der Ort, an dem der Lieblingssekt am häufigsten erworben wird. 81 Prozent der Sekttrinker kaufen ihren Sekt im Supermarkt des Vertrauens. Die aktuellen allgemeinen Preissteigerungen werden von Konsument:innen auch im Sektsegment erwartet. Abnehmer rechnen mit einer Preissteigerung von über 10 Prozent. Sekttrinker sind bereit, für eine Flasche Sekt im Supermarkt durchschnittlich 8,50 Euro auszugeben – 2022 waren sie bereit, 7,70 Euro zu bezahlen, im Jahr 2021 6,70 Euro. In einer Vinothek werden ähnliche Preissteigerungen erwartet: Waren Konsumentinnen letztes Jahr bereit, durchschnittlich 14,80 Euro für eine Flasche Sekt im Weinfachhandel auszugeben, empfinden sie aktuell 15,70 Euro als angemessen.
Trotz hoher Personalkosten – „Wir verdauen aktuell Lohnerhöhungen von bis zu 8,7 Prozent“, berichtet Zacherl bei einer Pressekonferenz – will Schlumberger die Preise für Sekt 2024 nicht noch einmal erhöhen. Teurer werden dafür andere Produkte der Marke, wie der Schokolikör Mozart, der hauptsächlich im Ausland verkauft wird.