Mann in China von Schlange aus Weinflasche gebissen
Ein Mann aus China, der mit einem Schlangenbiss ins Krankenhaus geliefert wurde, gab an, von einer in Alkohol eingelegten Schlange gebissen worden zu sein.
Zur medizinischen Behandlung seines Sohnes hatte er drei in Wein eingelegte Schlangen gekauft. In der traditionellen chinesischen Medizin werden Schlangenwein besondere Heilkräfte zugeschrieben. Die Schlangen werden meist noch lebend in die Flüssigkeit eingetaucht, wo sie mehrere Monate lang marinieren.
Als der Mann das Gefäß nach zwölf Monaten geöffnet habe, sei die Schlange zum Leben erwacht und habe ihn gebissen. Ob eine Schlange aber tatsächlich so lange in einem geschlossenen Gefäß überleben kann, ist umstritten. Die Vermutung eineiger Experten ist, dass Schlangen in einer Art Winterruhe mehrere Monate in einer solchen Flasche überleben können, wenn durch einen undicht geschlossenen Deckel Luftzufuhr vorhanden ist.
Viele Spezies durch traditionelle Medizin gefährdet
Der Zoologe Wolfgang Wüster hält die Geschichte aber für biologisch nahezu unmöglich. „Keine Schlange kann länger als maximal eine Stunde in einer Flasche untergetaucht überleben, egal in welcher Flüssigkeit“, wird er in Newsweek zitiert. „Schlangen haben keine magischen Kräfte, sie bestehen aus Fleisch und Knochen wie jedes andere Tier und brauchen Nahrung, Wasser und Sauerstoff zum Überleben.“
Die Praxis, Schlangen für medizinische Zwecke in Alkohol einzulegen, verurteilt Wüster als sinnlos. Viele Spezies, die für solche Zwecke eingesetzt werden, seien dadurch gefährdet.
In diesem Fall ging die Sache jedoch nochmal gut aus. Der Mann, der angeblich von der Schlange aus der Weinflasche gebissen wurde, konnte nach der Behandlung im Krankenhaus überleben.