Mörwald buttert Millionen in neues Hotelprojekt
Was genau plant Toni Mörwald?
Der Starkoch Toni Mörwald wünscht sich, dass seine Gäste länger bei ihm bleiben und will dafür ein Investment in der Größenordnung von acht Millionen Euro auf die Beine stellen, wie der Kurier berichtet. 2,5 Millionen Euro der Summe will Mörwald selbst aufbringen, der Großteil soll aber von Investoren kommen. Mit dem Geld will Mörwald sein Relais & Châteaux Hotel in Feuersbrunn um einen Zubau erweitern und leer stehende Häuser im Ortskern, die er bereits erworben hat, revitalisieren. In den neuen Räumlichkeiten will er 45 Zimmer und Premium-Suiten unterbringen, um die Verweildauer der Gäste zu erhöhen und dadurch mehr Wertschöpfung zu generieren.
Der niederösterreichische Starkoch Toni Mörwald will sein Relais & Châteux Hotel in Feuersbrunn um acht Millionen Euro ausbauen.
Wann startet das neue Hotelprojekt?
Bereits 2020 soll der Startschuss für das neue Projekt fallen – vorausgesetzt, dass bis dahin die Finanzierung steht. Zusätzlich zu Nachrangdarlehen von privaten Investoren soll auch eine Bankenfinanzierung aufgestellt werden. Und dann wären da noch die 2,5 Millionen Eigenkapital – ein beträchtliches Sümmchen, das auch ein Toni Mörwald nicht so ohne weiteres unter dem Kopfkissen liegen hat. "Wenn mein Anteil nicht zustande kommt, können wir das Projekt nicht machen", gibt er gegenüber dem Kurier zu bedenken.
Wenn mein Anteil nicht zustande kommt, können wir das Projekt nicht machen.
Toni Mörwald gegenüber dem Kurier
Erst vergangenen März hat Mörwald von einer Bank ein Nachbargebäude des Hotels am Wagram um 103.000 Euro gekauft. Insgesamt acht Liegenschaften sind nunmehr in seinem Besitz. Auf drei davon bestehen Höchstpfandrechte von drei Banken, die sich auf bis zu 950.000 Euro, 2,45 Millionen Euro und 3,16 Millionen Euro belaufen.
Wie steht es um die Mörwald’schen Geschäfte?
Dazu kommt, dass der erste große Hotelausbau erst zwei Jahre zurückliegt und die Bilanz des Familienbetriebs Mörwald Holding GmbH für 2017 daher noch Anlaufverluste von 1,5 Millionen Euro aufweist. Die Verbindlichkeiten für 2017 betragen 7,38 Millionen Euro. Für die Rückzahlung von Krediten muss Mörwald jährlich 400.000 Euro stemmen, und nachdem eine gängige Überstundenregelung beanstandet wurde, musste er auch noch 386.000 Euro an Lohnabgaben nachzahlen, erzählt der Niederösterreicher dem Kurier.
Es gibt also noch viel zu tun. Immerhin kann sich der Starkoch aber rühmen, mit seinem Gastro-Unternehmen im Vorjahr etwas geschafft zu haben, das in Spitzengastronomie und Hotellerie alles andere als selbstverständlich ist: einen positiven Jahresabschluss. Der Umsatz wird mit fünf Millionen Euro beziffert, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung betrug 500.000 Euro, und am Ende blieb ein Ergebnis von 70.000 Euro.
Wir bringen uns jetzt in die Zielgerade und sind gut unterwegs.
Toni Mörwald gegenüber dem Kurier
Toni Mörwald hegt große Expansionspläne.
Über den Verlauf seiner aktuellen Geschäfte sagt Mörwald zum Kurier: "Wir bringen uns jetzt in die Zielgerade und sind gut unterwegs." Mörwald gilt als Koryphäe des Gastro-Tourismus in Niederösterreich und erhielt 2017 eine Million Euro Investitionszuschuss aus der Landeskasse. Seine Mitarbeiter kann Mörwald mit guter Bezahlung und einem vertraulichen Arbeitsklima mühelos halten: "Bei uns sitzen die Mitarbeiter beim Frühstück und Mittagessen am Haustisch", erzählt Mörwald dem Kurier.
Das Mörwald-Imperium
Unter der Marke Mörwald firmieren heute die vier Restaurants Relais & Châteaux Gourmet Toni M., Relais & Châteaux Restaurant Zur Traube, Relais & Châteaux Kochbar im Wirtshaus, das Restaurant Schloss Grafenegg und das Le Ciel by Toni Mörwald. Zwei davon schmücken sich mit jeweils drei Hauben. Außerdem betreibt Mörwald die Hotels Relais & Châteaux Hotel am Wagram, Villa Katharina und Schloss Grafenegg, und nicht zuletzt kommen jährlich 2500 Gäste in seine Kochschule. Hier geht’s zum großen Interview mit Toni Mörwald über seine beeindruckende Gastro-Karriere!