Niederlande erlauben Verkostungen von Laborfleisch
Bisher ist das vieldiskutierte „In-vitro-Fleisch“ nur in wenigen Ländern der Welt zum Verkauf zugelassen. In Singapur werden bestimmte Produkte aus zellkultiviertem Fleisch bereits verkauft, und auch in den USA bestimmte die Lebensmittelbehörde FDA es als zum Verzehr geeignet. In der Europäischen Union gibt es noch keine Zulassungen. Die Niederlande positionieren sich jetzt aber als Vorreiter im seit der Erfindung des ersten Labor-Burgers stark wachsenden Industriezweig. Die Regierung hat mit den beiden Start-ups Mosa Meat und Meatable sowie dem Sektorvertreter HollandBIO eine Vereinbarung getroffen, die das Verkosten von zellkultiviertem Fleisch in kontrollierten Umgebungen ermöglicht.
Bisher ist das vieldiskutierte „In-vitro-Fleisch“ nur in wenigen Ländern der Welt zum Verkauf zugelassen. In Singapur werden bestimmte Produkte aus zellkultiviertem Fleisch bereits verkauft, und auch in den USA bestimmte die Lebensmittelbehörde FDA es als zum Verzehr geeignet. In der Europäischen Union gibt es noch keine Zulassungen. Die Niederlande positionieren sich jetzt aber als Vorreiter im seit der Erfindung des ersten Labor-Burgers stark wachsenden Industriezweig. Die Regierung hat mit den beiden Start-ups Mosa Meat und Meatable sowie dem Sektorvertreter HollandBIO eine Vereinbarung getroffen, die das Verkosten von zellkultiviertem Fleisch in kontrollierten Umgebungen ermöglicht.
Die Niederlande haben bereits 60 Millionen Euro für den Aufbau eines „zellulären Landwirtschaftsökosystems“ bereitgestellt. „Das ist eine gute Nachricht für die Niederlande. Wir wissen, dass kultiviertes Fleisch erheblich zur Verringerung der Klimaauswirkungen beitragen kann“, sagt Meatable-CEO Krijn de Nood. Während Forscher derzeit noch die positiven Klimaauswirkungen von Laborfleisch unter derzeit gängigen Herstellungsmethoden in Frage stellen, sehen viele in der neuen Lebensmitteltechnologie die Lösung für den hohen Ressourcenverbrauch der konventionellen Tierhaltung.
Vom Geschmack des von Mosa Meat hergestellten Burger-Patty konnte sich bereits 2-Sterne-Koch Hans van Wolden überzeugen, der mit dem Start-up eine Kooperation eingegangen ist: „Als ich als Teil des internen Entwicklungsteams zum ersten Mal einen Mosa-Burger probierte, war ich vom Rindfleischgeschmack und dem Mundgefühl des Rinderfetts erstaunt. Ich hatte eine Gänsehaut. Ich glaube wirklich, dass diese neue Art der Rindfleischzubereitung Kenner und Gelegenheits-Rindfleischliebhaber gleichermaßen begeistern kann.“
Die Möglichkeit für Start-ups in den Niederlanden, ihr Laborfleisch zum Geschmackstest anzubieten, ist ein großer Schritt für den Sektor in Europa. In anderen Ländern ist es noch nicht möglich, Produkte vor ihrer EU-Zulassung als „Novel Food“ verkosten zu lassen. Italien bewegt sich währenddessen in die entgegengesetzte Richtung und will zum Schutz seiner Landwirtschaft alle synthetischen Lebensmittel verbieten.
Wie wird Laborfleisch hergestellt?
Für die Herstellung von In-vitro-Fleisch wird einem Tier zunächst Muskelgewebe entnommen. Die darin enthaltenen Stammzellen werden in einem Bioreaktor mit einem Nährmedium vermehrt. Auf diese Weise werden Muskelzellen-Fasern und Fettzellen hergestellt, die dann zum Beispiel zu Hackfleisch zusammengesetzt werden. Einige Unternehmen experimentieren auch mit 3D-Druckern, mit deren Hilfe auch realistische Steaks hergestellt werden sollen.