ROLLING PIN AWARDS 2019: UPSTALSBOOM
Wenn eine Truppe Azubis mit ihrem Chef den Kilimandscharo besteigt, muss doch etwas im Busch sein. Bodo Janssen war auch der höchste Berg Afrikas nicht zu hoch, um 2010 nach verheerenden Ergebnissen einer Umfrage zur Zufriedenheit der Mitarbeiter das Ruder herumzureißen und der Unternehmenskultur von Upstalsboom ein Facelift zu verpassen. Dafür beauftragte er aber nicht etwa eine Agentur, sondern nahm die Sache selbst in die Hand – und ging erst mal ins Kloster. Einkehr schadet nie, und mitten unter Benediktinermönchen entwickelte Janssen ein neues Verständnis von Führungskultur, die sich an den Mitarbeitern orientiert und sich als Dienstleistung begreift, abseits von klassischen Hierarchien.
Das ist die Essenz des Upstalsboom-Weges, der im Unternehmen keinen Stein auf dem anderen gelassen hat. Unter dem Schlagwort Corporate Happiness setzte Upstalsboom alles daran, dass es den Mitarbeitern gut geht. Um demotivierte Azubis aus der Reserve zu locken und mit einer Grenzerfahrung zu konfrontieren, wurde der Kilimandscharo-Trip veranstaltet und mit Begeisterung aufgenommen. Außerdem versprach Janssen, gemeinsam mit den Mitarbeitern in Ruanda eine Schule zu bauen, wenn Upstalsboom es im Top-Job Ranking in der Kategorie Arbeitgeber unter die besten fünf schafft. 2014 war es so weit, und wieder gingen die Upstalsboomer auf Afrikareise. Finanziert wurde das Projekt mit Spenden, 2016 wurde die erste Schule eröffnet.
Vorreiter
Die friesische Hotelkette Upstalsboom mit Sitz in Emden wurde 1976 gegründet, betreibt heute rund 70 Hotels und Ferienwohnanlagen und beschäftigt 800 Mitarbeiter. Mit dem Upstalsboom-Weg leitete Geschäftsführer Bodo Janssen 2010 einen radikalen Wandel der Unternehmenskultur hin zu einem mitarbeiterorientierten Führungsstil ein. Er bestieg mit Azubis den Kilimand- scharo und initiierte ein Projekt in Ruanda, bei dem Mitarbeiter spendenfinanzierte Schulen aufbauen. Im Film „Die stille Revolution“ brachte Kristian Gründling den Upstalsboom-Weg auf die Kinoleinwand. Er soll andere Unternehmen inspirieren, ebenfalls einen Kulturwandel einzuleiten und sich von klassischen Hierarchien zu verabschieden. Upstalsboom erhielt 2014 das Top-Job-Siegel für den besten Arbeitgeber und wurde unter anderem 2018 vom Focus als nationaler Top-Arbeitgeber und von Kununu als familienfreundlichstes Unternehmen ausgezeichnet.
KULTURWANDEL IM KINO
Bodo Janssen sieht Mitarbeiter nicht als Ressource, sondern als Potenzial, er begreift Arbeitszeit als Lebenszeit. Gegenseitige Wertschätzung, Fairness und Gleichbehandlung wurden bei Upstalsboom zur Prämisse erhoben. Der Kulturwandel bei Upstalsboom schaffte es sogar auf die Kinoleinwand. Der Film „Die stille Revolution“ zeigt vor, wie man eine Transformation in der Arbeitswelt bewerkstelligt, und lädt zum Nachmachen ein.
Upstalsboom wartet mit einer langen Reihe von Benefits für die Mitarbeiter auf, von der Mitgestaltung ihrer eigenen Aufgaben und der Unternehmenskultur, Coachings und Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu sozialem Engagement, flexiblen Arbeitszeiten und Home Office im administrativen Bereich. Angedacht ist auch eine Kooperation mit der Hansefit, damit sich die Upstalsboomer sportlich betätigen können. 2019 soll es außerdem eine eigene Upstalsboom-Gehaltsstruktur geben.
Vier Prozent Fluktuation sprechen für sich.
Mitarbeiterzufriedenheit ist das A und O bei Upstalsboom
Heute bleibt ein Mitarbeiter durchschnittlich fünf Jahre bei Upstalsboom, und nicht nur die mit vier Prozent extrem niedrige Fluktuation beweist, dass der Upstalsboom-Weg in die richtige Richtung führt. 2018 wurde Upstalsboom vom Focus als nationaler Top-Arbeitgeber und von Kununu als familienfreundlichstes Unternehmen ausgezeichnet, 2014 erhielt es den Querdenker-Award und 2013 den Human Resources Excellence Award.
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