Russische Investoren übernehmen Gault Millau
100 Prozent für die Digitalisierung
Um international breiter und effizienter aufgestellt zu sein und die Digitalisierung voranzutreiben, braucht der Gault Millau neues Kapital. Russische Investoren, die von nun an von Vladislav Skvortsov vertreten sein werden, nehmen sich dieser Aufgabe an. Das teilte der bisherige Inhaber des renommierten Restaurantführers, Côme de Chérisey, heute, Mittwoch, mit. „Ich habe 100 Prozent der Aktien an eine russische Familie verkauft,“ so de Chérisey. Er hatte während sieben Jahren als Direktor und Inhaber die Geschicke des internationalen Restaurantführers geleitet. Um welchen Betrag de Chérisey diese 100 Prozent verkauft hat, ist nicht bekannt.
Ich habe 100 Prozent der Aktien an eine russische Familie verkauft.
Côme de Chérisey läutet durch den Verkauf eine neue Ära des internationalen Restaurantführers ein
„Ich habe die Internationalisierung sowie die Digitalisierung des Guides vorangetrieben, jetzt brauchen wir die Mittel“, so der Franzose. Die neuen Eigentümer, welche mit der staatlichen Bank Russlands VTB in Verbindung stehen, werden „kurzfristig mehrere hundert Millionen Euro“ investieren. „Ich bin stolz auf die getane Arbeit“, so de Chérisey. „Bei meiner ersten Abendveranstaltung zum neuen Gault Millau start, waren 25 Köche dabei. Bei meiner letzten im November 2018 waren es über 400. Ich wünsche meinen Nachfolgern nur das Beste.“ Diese wird de Chérisey im Laufe der kommenden Monate in ihrer Arbeit begleiten.
Gault Millau stehen neue, vielversprechende Zeiten der Digitalisierung bevor.
Neuer Präsident, neue Projekte
Neuer Präsident des Gault Millau wird Jacques Bally, der davor unter anderem für die „groupe Ducasse“ und die Sibuet-Gruppe tätig war, bevor er im Rahmen der Neuaufstellung Gault-Millau federführend tätig war. Außerdem führt Bally zusammen mit Valdislav Skvortsov.die Holding NTI, welche nominell neuer Eigentümer des Restaurantsführers wird. „Den historischen Werten und Fundamenten verpflichtet, die aus Gault&Millau Verbreiter der Nouvelle Cuisine gemacht haben, stehen nun große Projekte in Frankreich sowie im Ausland an“, so Bally in einer Aussendung.
Was ändert sich für Gault Millau Österreich
Der Herausgeber des Gault Millau Österreich, Karl Hohenlohe, begrüßt diese neueste Entwicklung, sagte aber in einer Stellungnahme gegenüber ROLLING PIN, dass sie „auf unsere Arbeit in Österreich keinerlei Auswirkung haben werde.“ Hohenlohe wird sich bald mit der neuen Führungsriege von Gault Millau treffen. „Dass mehr Geld in die Digitalisierung fließt, ist sehr positiv“, so Hohenlohe weiter. Der Wechsel sei gestern, Dienstag, schlagend geworden, die Verhandlungen hätten „schon einige Zeit“ gedauert.
Alles über den neuen Gault Millau Deutschland gibt es hier. Und alles über den neuen Gault Millau Österreich gibt es hier.
www.gaultmillau.com