Streit in Freiburg: Schulessen nur noch vegetarisch
Umwelt- und Tierschutzgedanken sind es normalerweise, die den Ruf nach fleischlosen Alternativen in der Gemeinschaftsverpflegung ertönen lassen. In Freiburg sind es aber – angesichts der steigenden Lebensmittelpreise nicht überraschend – Kostengründe, weshalb im Gemeinderat am Dienstag über neue Regelungen beim Essensangebot in Kitas und Schulen diskutiert wurde.
Das für manche Elternvertreter:innen überzogene Ergebnis: Künftig soll es weder Fleisch, noch Fisch für Kinder in städtischen Einrichtungen geben. Die Reduktion auf nur ein Menü solle den Verwaltungsaufwand senken.
Umwelt- und Tierschutzgedanken sind es normalerweise, die den Ruf nach fleischlosen Alternativen in der Gemeinschaftsverpflegung ertönen lassen. In Freiburg sind es aber – angesichts der steigenden Lebensmittelpreise nicht überraschend – Kostengründe, weshalb im Gemeinderat am Dienstag über neue Regelungen beim Essensangebot in Kitas und Schulen diskutiert wurde.
Das für manche Elternvertreter:innen überzogene Ergebnis: Künftig soll es weder Fleisch, noch Fisch für Kinder in städtischen Einrichtungen geben. Die Reduktion auf nur ein Menü solle den Verwaltungsaufwand senken.
Ohne Zweifel in Novum für deutsche Schulen. Der Vorschlag erntete nicht wenig Kritik aus Elternkreisen und auch von der Opposition der Grün-Roten Mehrheit in der Stadtregierung.
Den Schülerinnen und Schülern werde vorgeschrieben, was sie zu essen haben, kritisierte Gerlinde Schrempp von den Freien Wählern. Schließlich wurde demokratisch entschieden: mit 27 Stimmen gegenüber 14 Gegenstimmen wurde der Vorschlag angenommen.
Vegetarisches Menü wird auch teurer
Auch das Stuttgarter Agrarministerium sieht die Änderung kritisch: „Kinder sollen in ihrer Entwicklung die Möglichkeit haben, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und sich auszuprobieren. Dazu gehört auch der Verzehr von Fleisch“, so die offizielle Stellungnahme.
Doch nicht nur die Abschaffung von Fleisch ist Eltern ein Dorn im Auge. Die neu konzipierte Verpflegung soll auch mehr kosten. Der Anteil von Bio-Produkten bei der Schulverpflegung soll von 20 auf 30 Prozent steigen, gleichzeitig erhöht sich der Preis eines Schul-Mittagessens (jährlich sind es in Freiburg mehr als 500.000) um 90 Cent.
Grundsätzlich ist der Gesamtelternbeirat der Idee nicht abgeneigt, Fleischkonsum zu reduzieren. Vizevorsitzender Sebastian Kölsch denke etwa an eine optionale Fleischbeilage zum vegetarischen Gericht, sagte er der dpa. Nur, den Kindern die Wahlmöglichkeit gänzlich zu nehmen, nicht einmal zwei vegetarische Gerichte pro Tag anzubieten, sieht er als problematisch.
Die neue Regelung ist beschlossene Sache, Diskussionsbedarf besteht aber weiterhin: Das Einheitsmenü könnte künftig auch auf weiterführende Schulen zukommen.