Transgourmet erweitert Fischkompetenz
Gebündelte Kompetenz an der Angel
Transgourmet Österreich übernimmt von Transgourmet Deutschland das Sortiment und die Mitarbeiter des vor allem auf Frischfisch spezialisierten Feinkostlieferanten. In anderen Worten: FrischeParadies Wien wird ab sofort in die Transgourmet-Standorte Brunn/Gebirge und Wien Nord integriert. ROLLING PIN hat mit dem Geschäftsführer Thomas Panholzer und dem Leiter von Cook2.0 Exquisit Stefan Buczolich exklusiv darüber gesprochen, was das für Kunden, Mitarbeiter und das Sortiment des Lieferanten heißt.
Wann genau kommt es zu der Integration von FrischeParadies in die bestehenden Märkte von Transgourmet in Wien und Brunn/Gebirge?
Thomas Panholzer: Wir haben in dieser Woche mit Montag begonnen, die Zustellungen von den Transgourmet-Märkten aus zu koordinieren und beginnen auch gerade damit, die Abholung aus dem Markt möglich zu machen. Ab Anfang der nächsten Woche werden 100 Prozent der Geschäftstätigkeit übernommen sein.
Was war der Grund der Fusionierung?
Panholzer: FrischeParadies ist in Österreich mit zwei Standorten vertreten. Mit der Übernahme der Kette durch die Transgourmet Holding lautete der ursprüngliche Plan, diese größer und auf nationaler Ebene auszubauen. Als dann c+c Pfeiffer in die Unternehmens-Familie aufgenommen wurde, sah man, dass die Bedürfnisse der Kunden perfekt über die beiden Standorte Wien Nord und Brunn am Gebirge abgedeckt werden können. Und meistens ist es ja so, dass 1 plus 1 ja 2 ergibt, in diesem Fall ist es aber so, dass den Bestandskunden beider Märkte durch die Fusion wesentlich mehr Vorteile erwachsen.
Böse Zungen werden nun sagen, dass der große Fisch den kleinen Fisch frisst und nur mehr Gräten übrig lässt? Was meinen Sie dazu?
Panholzer: Das wären wirklich böse Zungen und vielleicht passiert das bei anderen Unternehmen. In diesem Fall ist es so, dass wir anders agieren. Wir übernehmen die komplette Fachkompetenz in Form der Mitarbeiter, der Serviceleistungen und der Sortimentsaufstockung.
Stefan Buczolich: Es geht darum gemeinsam stärker zu sein und in keinem Fall um Costcutting. Durch die Integration der Fachkompetenz kommt es bei Cook2.0 auch zu einer erweiterten Serviceleistung.
Welche Assets von FrischeParadies werden genau integriert?
Panholzer: Hierbei handelt es sich um eine komplette Fusionierung. Der FrischeParadies-Standort als solches wird komplett aufgegeben. Da aber ein Großteil des Umsatzes, etwa 80 Prozent, durch Zustellung lukriert werden konnte, passt das genau in den Kernbereich von Transgourmet.
Sie sprachen vorher davon, dass auch die Mitarbeiter übernommen werden …
Panholzer: Genau. Wir haben im Vorfeld mit beiden Mannschaften intensive Gespräche geführt, um zu entscheiden welcher Mitarbeiter in welchem Standort seine Kompetenz am besten zeigen kann.
Buczolich: Für alle 18 Mitarbeiter – von dem LKW-Fahrer bis hin zum Betriebsleiter – sind Arbeitsplätze genau nach deren fachlichen Know-how geschaffen worden. So ist einer der Betriebsleiter des FrischeParadies nun etwa beispielsweise für das Qualitätsmanagement und die Warenlogistik zuständig und der zweite Betriebsleiter wird sich intensiv um den Bereich der Kundenbetreuung, Weiterentwicklung der Kundenzufriedenheit widmen.
Apropos Qualität: Wie kann durch die Fusion die Kompetenz von Transgourmet gesteigert werden, wie Sie erwähnten?
Buczolich: Einfach ausgedrückt: Die Mitarbeiter von Frischeparadies sind hochspezialisiert auf Frischfisch, mehr als die Hälfte des Umsatzes wurde durch den Verkauf dieses Segments erwirtschaftet. Das kann man nur schaffen, wenn das fachliche Know-how stimmt. Und genau das werden wir nun in unsere Frischfischabteilung voll einsetzen und zum Vorteil des Kunden machen. Darauf liegt der Fokus.
Was geschieht denn nun mit den FrischeParadies-Kunden? Wie meinen Sie werden diese auf die Integration reagieren?
Buczolich: Wir haben die Bestandskunden proaktiv besucht und ihnen detailliert die Situation und die ihnen daraus erwachsenden Vorteile erläutert. Denn es ist so, dass die gesamte Servicepalette, die der Kunde von FrischeParadies kennt, weiterhin angeboten wird. Das reicht vom fachgerechten Entschuppen des Fisches bis hin zum Filetieren.
Panholzer: Es war wichtig für uns mit den Kunden vorab zu sprechen, da wir niemanden vor den Kopf stoßen wollten – zudem war es uns wichtig garantieren zu können, dass die durchschnittlich benötigte Ware gleich von Beginn an vorrätig ist. Das haben wir durch detaillierte Analysen bereits in den ersten Tagen reibungslos umsetzen können.
Buczolich: Zudem hat der Kunde nun die Möglichkeit seine Ware an zwei Standorten abzuholen, wenn er dies möchte. Ein klarer logistischer Vorteil. Und noch etwas zu dem Service-Angebot: Die Kunden von FrischeParadies waren gewohnt am Telefon von einem Fachverkäufer betreut zu werden. Dieses System haben wir nun integriert und drei Mitarbeiter werden zukünftig diese Aufgabe weiterführen.
Warum ist Fischkompetenz ein Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Lieferanten?
Buczolich: Denken wir uns einmal in die Kundensicht: Frischfisch ist unbestritten das heikelste Segment. Wenn nun eine Firma oder ein Händler dieses Segment ohne Probleme und auf höchster Ebene und mit perfektem Standard für den Kunden umsetzen kann, dann weiß dieser, dass es bei dem restlichen Sortiment ebenso funktioniert. Damit macht man sich einen guten Namen und öffnet die Türen.
Panholzer: Egal, ob Wettbewerbsvorteil oder nicht, es geht darum für den Kunden das größtmögliche Angebot zu schaffen. Das hat mit Effizienz für den Kunden zu tun. Denn wenn nur ein oder zwei Lieferungen pro Tag kommen, ist das für den Gastronomen oder Hotelier eine erhebliche Zeitersparnis. Der Trend geht definitiv dahin, dass Kunden nur mehr ein, zwei Großlieferanten haben und sich Nischenprodukte von regionalen Händlern kommen lassen.
Regionalität ist bei Fisch auch ein Thema. Wie wird das von nun an gehandhabt?
Buczolich: Der Trend im Bereich Fisch geht auch stark in Richtung heimische Fische und daher arbeiten wir sehr eng mit regionalen Produzenten zusammen. Für diese ist es eine immense Erleichterung, wenn wir die Logistik übernehmen. Mehrmals wöchentlich beliefern uns aktuell sieben verschiedene regionale Lieferanten – in unterschiedlichen Bundesländern – unsere Märkte, und garantieren so absolute Frische und Qualität bei Süßwasserfischen. Das hat nun zur Folge, dass je nach Bundesland die typischen Fische verfügbar sind, beispielsweise Kärtner Laxn, Steirische Karpfen, Forellen, Saibling, Alpenlachs.
Doch war FrischeParadies auch dafür bekannt, so ziemlich jeden Fisch aus jedem Gewässer zu organisieren. Geht dieser Transfer weiter?
Buczolich: Durch die Fusion haben wir quer durch alle Sortimente mehr als 200 neue Artikel gelistet, wir können nahezu jeden Fisch dieser Welt für unsere Kunden organisieren. Transgourmet handelt etwa nicht mit geschützten Fischarten. Durch die Kompetenz und das neu gewonnene Netzwerk ist es uns aber nun möglich einige dieser gefährdeten Fischarten aus nicht überfischten Gewässern zu erwerben. Diese sind zertifiziert und daher auch nachhaltig wie zum Beispiel der MSC zertifizierte Rotbarsch.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Fusion eine Win-Win-Situation für Kunden und Mitarbeiter ist?
Panholzer: Definitiv! Mehr Serviceleistung, bessere Logistik, bessere Bonifikation durch die vergrößerte Warenmenge und noch mehr Inspiration durch Cook2.0.
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst
- Integration von FrischeParadies Wien: Mitarbeiter, Sortiment und Spezialleistungen ab sofort bei Transgourmet Brunn/Gebirge und Wien Nord
- Ausweitung der Kompetenz im Bereich Frischfisch und Serviceleistungen wie Schuppen und Filetieren
- Gastronomen bekommen bewährtes FrischeParadies-Sortiment und weitere 25.000 Artikel aus einer Hand
- Über 150 verschiedene Fisch-, Schalen- und Krustentierarten bei Transgourmet erhältlich
- Nachhaltige Fischerei mit MSC-Zertifizierung
Die Presseaussendung zu der Fusion gibt es HIER!