Trauriges Ende eines Spitzenkochs
Mit dem neu gestellten Insolvenzantrag gegen den österreichischen Spitzenkoch Reinhard Gerer, wiederholt sich die Geschichte für ihn: Schon 2011 wurde gegen Gerer ein Insolvenzverfahren eingeleitet, als er mit seiner Ehefrau den Edelheuriger Magdalenenhof am Wiener Bisamberg betrieb. Damals war Gerer aber im Unterschied zu heute fähig, einen Teil seiner Schulden zu bezahlen. Zudem akzeptierten die damaligen Gläubiger seinen Sanierungsplan.
Heute sieht die Sache für Gerer anders aus, denn: „Das Schuldenregulierungsverfahren wird mangels Kostendeckung nicht eröffnet“, heißt es im Edikt des Wiener Bezirksgerichts. „Der Schuldner ist zahlungsunfähig.“ Damit tritt der laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform „sehr seltene“ Fall auf, dass der Privatkonkurs nicht eröffnet werden kann. Gerer kann seine Schulden nicht abbauen und die Gläubiger schauen durch die Finger.
Dabei hat alles so vielversprechend für den Starkoch begonnen: Seine Lehrjahre verbrachte Gerer unter anderen bei namhaften Szene-Größen wie Paul Bocuse, Eckart Witzigmann und Heinz Winkler. Vor über 20 Jahren eröffnete Gerer dann im Wiener Hotel Bristol das Nobel-Restaurant Korso, das mit höchsten Auszeichnungen von Gault Millau (vier Hauben) und dem Guide Michelin (ein Stern) überhäuft wurde.
Nachdem Gerer vor acht Jahren das Korso verlassen hatte, betrieb er mit seiner Ehefrau das Bergrestaurant Magdalenenhof. Seit 2014 kochte Reinhard Gerer im Restaurant O im Herzen der Wiener Altstadt und veranstaltete eine Dinner-Show im Restaurant Camelot am Wiener Naschmarkt. Mit einer ähnlichen Show, „Reinhard Gerer’s Teatro“, ist er aber schon 2013 gescheitert.