Verlängerung des Gastro-Lockdowns auch in Ö?
Trübe Lockdown-Aussichten für Dezember und Jänner haben sich bereits in Moskau dargestellt, Deutschland zieht vermutlich nach. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron richtete sich gestern Abend in einer umfassenden Rede an sein Volk. Und während ein schrittweises Lockern der Corona-Maßnahmen im Zuge des strengen Lockdowns für Frankreich in Aussicht gestellt werden, sieht es für die Gastronomie dennoch nicht einmal blass-rosig aus.
Trübe Lockdown-Aussichten für Dezember und Jänner haben sich bereits in Moskau dargestellt, Deutschland zieht vermutlich nach. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron richtete sich gestern Abend in einer umfassenden Rede an sein Volk. Und während ein schrittweises Lockern der Corona-Maßnahmen im Zuge des strengen Lockdowns für Frankreich in Aussicht gestellt werden, sieht es für die Gastronomie dennoch nicht einmal blass-rosig aus.
Frankreichs Neuinfektionen rückläufig
Frankreich hatte sich strenge Lockdown-Maßnahmen auferlegt. Während Schulen und Kindergärten sowie die für den täglichen Bedarf essenziellen Geschäfte und medizinischen Einrichtungen weiter geöffnet blieben, bedeutete der strenge Lockdown u.a. das Erliegen der französischen Gastro- und Barszene. So rigoros die Maßnahmen sind, so wirkungsvoll zeigen sie sich nun, denn die Zahl der Neuinfektionen konnte als deutlich rückläufig verbucht werden. So wurden am vergangenen Dienstag 9.155 positiv Getestete binnen 24 Stunden gemeldet. Man hätte den Wunschwert von 5.000 zwar noch nicht erreicht, dennoch spricht sich Emmanuel Macron in seiner gestrigen Rede ans Volk für einen vorsichtigen Ausstieg aus dem Lockdown aus.
Lockerungen in Frankreich – Gastro bleibt ausgeschlossen
Mit kommendem Wochenende werden die Geschäfte unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen und auch die Ausgangssperre wird gelockert. So dürfen sich Frankreichs Bürger nun bis zu drei Stunden außerhalb der eigenen vier Wände und innerhalb eines Radius von 20 km bewegen. Lockerungen hin oder her, die französische Gastronomie soll noch bis 15. Jänner 2021 durch die Finger schauen und Speisen lediglich während der derzeit geltenden Ausgangssperre von 21 bis 7 Uhr (ausgenommen an Weihnachten und Silvester) als Take-Away anbieten dürfen.
Entwicklungen maßgeblich auch für Österreichs Gastro?
Zum jetzigen Zeitpunkt geht man in Österreich von der Teil-Lockdown-Deadline von 6. Dezember aus. Die Gastronomen stehen in den Startlöchern und man freut sich auf das so dringend erwartete Weihnachts-und Silvestergeschäft. Anders als in Deutschland oder Frankreich, vernimmt man aus Österreichs Ministerien noch keine Stimmen zu einer Verlängerung des Teil-Lockdowns.
Ein Blick auf die EU-COs
Italiens Zahl von COVID19-Todesopfern reiht sich im traurigen Ranking auf Platz sechs der Welt ein, auf Platz zwei in Europa. Dennoch wehrt man sich nach wie vor gegen einen harten Lockdown auf nationaler Ebene und bleibt, abgesehen von der nächtlichen Ausgangssperre, bei regionalen Beschränkungen. Laut Behörden zeige die Schließung von gastronomischen Betrieben positive Wirkung.
In Spanien hat man nach fünf Wochen behördlich angeordneter Schließungen das öffentliche Leben wieder vorsichtig hochgefahren. Erfreulicher Weise betrifft dies auch die Gastronomie sowie diverse Kultureinrichtungen. Aber auch hier gilt nach wie vor: Ausgangssperre ab 22 Uhr.
Corona-Revoluzzer Schweden hielt sich bislang bekanntlich vergleichsweise relativ frei von beschränkenden Maßnahmen. Durch die Entwicklung der Neuinfektionen während der letzten beiden Wochen sieht man sich nun doch veranlasst, Obergrenzen für Versammlungen im öffentlichen Raum zu definieren: bis kurz vor Weihnachten dürfen nur noch maximal acht Menschen im öffentlichen Raum zusammenkommen. Restaurants und Bars bleiben weiterhin geöffnet, dürfen allerdings ab 22 Uhr keinen Alkohol mehr ausschenken.
Europaweites Skibetriebs-Verbot als endgültiger Gastro-Ruin?
Mit der Verlautbarung des italienischen Regierungschefs Guiseppe Conte, man bespreche sich mit Deutschland und Frankreich für ein gemeinsames Protokoll für die Causa „Skiurlaub im Corona-Winter“, wurde eine weitere massive Latte vom Zaun gebrochen. Vernahm man zu Beginn der Diskussion noch keine Stimmen aus besagten Ländern, meldete sich gestern Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu Wort und spricht sich positiv für eine europaweite Lösung aus, um einer dritten Corona-Welle im Jänner und Februar entgegenzuwirken. Nicht nur die betroffenen Gebiete im eigenen Land, sondern auch die Alpinen Nachbarländer sehen Conte‘s Vorschlag mehr als kritisch und so tendiert auch Finanzminister Gernot Blümel eher zu Ablehnung als Unterstützung. Die Schweiz zeigt sich unbeeindruckt und erhält den Skibetrieb weiterhin aufrecht.
Massentests das Licht am Ende des Tunnels?
Direkt am Wochenende nach dem anberaumten Ende des Lockdowns sollen in Österreich zuerst Lehr- und Betreuungspersonen, kurz darauf Polizisten und Polizistinnen getestet werden. Im Anschluss steht es der restlichen Bevölkerung frei, sich testen zu lassen. Denn eines steht fest, die Massentestung geschieht auf freiwilliger Basis. Mit der operativen Abwicklung hat man das Bundesheer betraut. Einerseits stellt die Massentestung eine gewaltige logistische Herausforderung dar, andererseits löst sie unmittelbar die Frage nach den Auswirkungen der mit einem Mal so hohen Anzahl an neuen Testergebnissen aus. Wird es ähnlich glimpflich wie in Südtirol ausfallen und Österreich weißt weniger Infizierte auf, als befürchtet? Sind die Kapazitäten da, um sie sachdienlich zu verarbeiten? Welche Konsequenzen zieht man aus den neu gewonnenen Infektionszahlen?