Vorläufiges Aus für Insekten im Restaurant Mongo’s
Insekten gelten längst nicht mehr als exotische Speise, die etwa in asiatischen oder mittelamerikanischen Ländern ihre kulinarische Berechtigung haben, sondern mutieren step by step zum Trend-Food in unseren Breitengraden. Ein Zug, auf den auch die Restaurantkette Mongo’s aufgesprungen ist, die deutschlandweit mongolische Küche offeriert.
In den Kölner und Düsseldorfer Dependancen zieren daher auch Heuschrecken, Grillen und Co. die Speisekarte. Ein Umstand, den vergangenen September aber die Lebensmittelbehörde auf den Plan rief.
Im Düsseldorfer Kühlraum von Mongo’s-Betreiber Spiridon Soukas stellten sie laut deutschen Medien 300 Gramm Heuschrecken, 500 Gramm Grillen und ein Kilo Mehlwürmer sicher. Das Amt witterte hier eine Gefahr für Kunden, weil Insekten in Deutschland als Ungeziefer klassifiziert und somit nicht als Lebensmittel verkauft werden dürfen.
Es wurde daher Anzeige gegen Soukas erstattet und ein Strafbefehl über 5000 Euro erlassen. Den Einspruch des 49-Jährigen wies das Amtsgericht mit der Begründung ab, dass der Gastronom nicht wissen könne, ob die Insekten etwa mit Schädlingsbekämpfer bearbeitet wurden, was eine gesundheitliche Gefahr für die Gäste darstellen würde. Obwohl der Mongo’s-Gastronom diese Gefahrenquelle durch seinen Lieferanten und eines Veterinärs bereits im Vorfeld ausgeschlossen hatte, gab sich das Gericht damit nicht zufrieden.
Es stellte Soukas die Einstellung des Verfahrens gegen eine Zahlung von 2500 Euro an die Düsseldorfer Tafel in Aussicht (eine Organisation für Arme und Bedürftige in Deutschland). Ein Angebot, dass der Gastronom widerwillig aber doch annahm und vorsorglich gleich auch in Köln die Krabbeltiere von der Speisekarte nahm.
Aber Freunde der Insekten-Delikatesse dürfen aufatmen: Ab 1. Januar 2018 werden Heuschrecken und Co. als Lebensmittel in Deutschland per EU-Verordnung zugelassen und dann stehen sie laut Soukas auch im Mongo’s wieder auf der Karte.
www.mongos.de