Wegen „Shrinkflation“: Doritos gibt Amerikanern 5 Chips weniger pro Packung
Im Februar 2022 stieg die Inflationsrate in den USA auf 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein Wert, so hoch wie seit Generationen nicht mehr. Die Sorge wächst, dass sich Lohn- und Preiserhöhungen in einer unkontrollierbaren Spirale hochschaukeln. Eine Schlagzeile gab es aber, die auf den ersten Blick zum Schmunzeln verleitet: Doritos werden zwar nicht teurer, haben aber künftig fünf Chips weniger in der Packung.
Dahinter steckt ein seit Jahrzehnten bekanntes Phänomen, das sich „Shrinkflation“ nennt – ein Kunstwort aus „shrink“ (schrumpfen) und Inflation. Um Inflation zu verbergen, werden oft geringere Mengen abgefüllt oder Portioniergrößen verkleinert. Problematisch kann das werden, wenn nicht gewichtsmäßig ausgewiesene Produkte verkleinert werden, etwa Brötchen. Dann kann Inflation nämlich nicht mehr genau gemessen werden.
Im Fall von Doritos ist das nicht der Fall, die Menge des Inhalts wird ja genau auf der Packung angegeben. Die Firma Frito-Lay hat bestätigt, dass das Gewicht von Doritos in den USA von 276 Gramm auf 262 Gramm verringert wurde. Das entspricht etwa fünf Chips. Die Absicht, Konsumenten zu beschwindeln, streitet die Firma ab. „Wir haben nur ein kleines Stück aus der Tüte genommen, damit wir Ihnen den gleichen Preis bieten können und Sie weiterhin Ihre Chips genießen können“, erklärte ein Konzernsprecher.
Die Verkleinerung um ein paar Gramm mag erst nicht nach einer großen Veränderung klingen, bringt dem Konzern Schätzungen zufolge aber eine Ersparnis von mehr als 50 Millionen Dollar ein. Shrinkflation wird derzeit bei mehreren US-amerikanischen Firmen beobachtet, so reduzierte zum Beispiel Charmin die Anzahl von Klopapier-Stücken kürzlich von 264 auf 244 pro Rolle.
Auch hierzulande lohnt es sich, auf mögliche „Mogelpackungen“ zu achten. Über Shrinkflation bei Doritos in Deutschland gibt es aber derzeit keine Meldungen.