Wie ein Hotel Kultur retten kann
Gewagter Umzug
Aman wird 2017 vor den Toren Shanghais sein bis dato ambitioniertestes Anwesen eröffnen. Das neue und vierte Resort in China wartet mit einer bemerkenswerten Entstehungsgeschichte auf, die in der Provinz Jiangxi, dem kulturellen Zentrum Ost-Chinas, mit einer einmaligen Rettungsaktion begann.
Rund 800 Kilometer südwestlich von Shanghai liegt die Provinz Jiangxi. Als Anfang des Jahres 2000 feststand, dass hier, unweit der Stadt Fuzhou, ein Stausee gebaut wird, waren historische Dörfer mit geschichtlich einmaligen Bauten und jahrtausendealte "heilige" Kampferbäume in Gefahr.
Um Chinas Schätze zu bewahren, wurde ein zehn Jahre währendes Projekt gestartet, das den Abbau, die Umsiedelung und Restaurierung von 50 Häusern aus der Ming- und Qing-Dynastie sowie 10.000 uralten Kampferbäumen mit sich brachte.
Was China nicht will, ist schützenwert
Stein für Stein wurden die Häuser abgetragen, um sie auf Amans neuem Anwesen wieder aufzubauen. Schnitzereien und Steinreliefs offenbarten eine 2.000-jährige Geschichte.
Sämtliche Bauteile sowie die bis zu 30 Meter hohen, tonnenschweren Kampferbäume wurden mit Tiefladern auf eine beschwerliche Reise nach Shanghai geschickt. In Erde ihrer alten Heimat eingepflanzt, konnten nach drei Jahren intensiver Pflege 80 Prozent der Bäume gerettet werden.
Die Bauteile der Häuser wurden zunächst in einer Fabrikhalle aufbewahrt und katalogisiert, bevor Meister der traditionellen Baukunst sie wieder zusammenfügten.
Amans neues, friedliches Refugium ist eine Reminiszenz an das Erbe Jiangxis, die weltweit ihresgleichen sucht. Die restaurierten historischen Gebäude werden mit neu erbauten Suiten und Villen mit modernem Interieur und Privatpools, einem Aman Spa und diversen Restaurants ergänzt. Das Design unter der Federführung von Star-Architekt Kerry Hill ist eine meisterhafte Symbiose aus zeitgemäßen Strukturen und antiker Substanz.
www.aman.com/shanghai