10 Fragen an Andoni Luis Aduriz

Fotos: Puntocolorao estudio grafico/Mugaritz

1 Eiche
2 Sterne
3. Platz

Mit 27 Jahren eröffnete Andoni Luis Aduriz das Restaurant Mugaritz. Es gilt als das drittbeste Restaurant der Welt.

Baskischer Querdenker. Mit allen fünf Sinnen überlegen, auch einmal Risikos eingehen und zu fühlen, anstatt nur auf den Kopf zu vertrauen, das sind die Grundsätze des Adrià-Schülers. In Konventionen fühlt sich Andoni Luis Aduriz gar nicht zu Hause, und daher sieht er auch nicht ein, wieso die Henkersmahlzeit aus nur einem Gericht bestehen soll.

1. Was stört Sie mehr: der ungerechtfertigte Erfolg eines Konkurrenten oder Ihr eigener ungerechtfertigter Misserfolg?
Weder Erfolge noch Misserfolge sind jemals ungerechtfertigt. Versagt hat man nur dann, wenn man nicht aus begangenen Fehlern lernt. Es ist auch schon öfter vorgekommen, dass jemand an zu großem Erfolg zugrunde gegangen ist.

2. Wie viel Prozent Ihres Jobs würden Sie ausüben, wenn Sie keinen einzigen Euro dafür bekämen?
Wenn ich den Lotto-Sechser knacken würde, würde ich wahrscheinlich genau so weitermachen. Glücklich ist man, wenn man das, was einem das Leben vorgibt, akzeptiert – nicht zu verwechseln mit Resignation. Natürlich gibt es in jeder Arbeit auch Unangenehmes. Diesen Dingen begegne ich aber lieber mit Integrität,
anstatt ihnen auszuweichen.

3. Was halten Sie von der Legalisierung von Marihuana?
Ich würde sowieso alle Drogen legalisieren. Natürlich nicht, ohne die Menschen über das Risiko der Konsumation zu informieren. Denn auf diese Weise würden wir den Mafias, die alles korrumpieren, mit einem Schlag ihre Geschäftsgrundlage und ihr Geld nehmen.

4. Wenn Ihnen jemand eine Million Euro für eine Nacht bieten würde, würden Sie akzeptieren?
Mit einer Million Euro könnte ich allen Kindern, auf die Padre Olaran in Wukro aufpasst, für Monate Essen besorgen. Also eventuell würde ich es tun. Wobei, ist das Licht an oder aus?

5. Ihre letzte Mahlzeit auf Erden?
Wenn es meine letzte Mahlzeit wäre, dann würde mir Abwechslung schon mehr gefallen als nur ein einziges Gericht.

6. Haben Sie schon einmal gestohlen?
Jeden Tag versuche ich, vielen Menschen das Herz zu stehlen. Immer lassen sie es nicht zu, aber so ist das eben mit dem Stehlen.

7. Ihr größter Erfolg?
Die Illusion nicht zu verlieren, den Menschen in meinem Umfeld das Leben zu erleichtern und meinen Wissensdurst bewahrt zu haben.

8. Wer ist Ihr größter Feind?
Immer ich selbst.

9. Wie schalten Sie am besten ab?
Indem ich nichts tue. Wie ich finde eine Therapie, die verpflichtend verordnet werden sollte.

10. Mit wem hätten Sie gerne ein aufregendes Date?
Mit einer wunderbaren und intelligenten Frau, die weder mich noch – was viel wichtiger ist – meine Frau gut kennt.