Frauenpower: Monique Dekker und Barbara Göttling vom Hotel Park Hyatt Vienna im Exklusinterview
Die Hyatt-Gruppe zählt 127.00 Mitarbeiter in 65 Ländern. Warum auch Quereinsteiger im prestigeträchtigen Hotel Park Hyatt willkommen sind und von Teilzeitanstellungen, maßgeschneiderten Sprachkursen bis hin zu Gratisübernachtungen weltweit alles möglich ist, das verraten Area Vice President für Österreich, Italien und Ungarn Monique Dekker und Executive Assistant Manager Operations Barbara Göttling.
Die Hyatt-Gruppe zählt 127.00 Mitarbeiter in 65 Ländern. Warum auch Quereinsteiger im prestigeträchtigen Hotel Park Hyatt willkommen sind und von Teilzeitanstellungen, maßgeschneiderten Sprachkursen bis hin zu Gratisübernachtungen weltweit alles möglich ist, das verraten Area Vice President für Österreich, Italien und Ungarn Monique Dekker und Executive Assistant Manager Operations Barbara Göttling.
Wie sind Sie mit Ihrem Haus bis jetzt durch die herausfordernden Pandemie-Zeiten gekommen und wie viele Mitarbeiter umfasst das Team des Park Hyatt Vienna zurzeit?
Monique Dekker: Wir haben jetzt rund 150 Personen im Kernteam. Zudem wurde ein Teil outgesourct. Das sind jene, die im Reinigungsteam arbeiten und trotzdem als permanente Mitarbeiter dazugezählt werden, aber nicht bei uns in Beschäftigung stehen. Wegen der Corona-Pandemie haben auch wir Stellen abgebaut. 2019 war ja im Hotellerie- und Gastronomie-Bereich ein sehr erfolgreiches Jahr, wo wir unseren Peak erreicht und 200 Personen im Team hatten. Wir haben inzwischen wieder Mitarbeiter eingestellt, aber durch Kündigungen, sowohl von unserer Seite als auch von der der Mitarbeiter, hatten wir zwischenzeitlich 110 Mitarbeiter. Das Hotel war für Geschäftsreisende durchgehend geöffnet.
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um tüchtige Mitarbeiter zu halten, und wie kann man ihnen trotz Corona das Gefühl geben, dass jeder ein wichtiger Teil des Teams ist?
Dekker: Schon vor ein paar Jahren hatte sich bei Hyatt der Claim durchgesetzt: „We care for people so they could be their best.“ Der Erfolg kommt, wenn man das richtige Team hat. Die verbliebenen Mitarbeiter sahen einander regelmäßig mithilfe von Videokonferenzen via MS Teams. Auch jeder Abteilungsleiter hatte mit seinen jeweiligen Mitarbeitern regelmäßige Meetings online. Und wir haben auch versucht, sie alle aktiv zu halten, in dem wir zum Beispiel online einen Kochkurs veranstaltet und Mitarbeiter uns gezeigt haben, was sie zu Hause privat so kochen.
Wir haben auch Projekte angeregt, in denen das Team – vor allem Köche und Kellner, die nicht arbeiten durften, da kein F & B erlaubt war – sich neue Ideen für die Speisekarte oder die Cocktailkarte überlegen sollte. So wird auch das „Out of the box“-Denken inspiriert und gefördert. Wir haben zudem psychologische Sprechstunden angeboten, auch anonym, da vielen der persönliche Austausch mit anderen Kollegen sehr gefehlt hat. Vom AMS wurden außerdem Sprachkurse gefördert. So haben wir zum Beispiel Russisch und Arabisch angeboten, weil das auch für unser Haus einen Mehrwert hat.
Im Team tun die Ruhe und Gelassenheit älterer auch den jüngeren gut, die oft noch sprunghafter sind.
Monique Dekker über den Vorteil, unterschiedliche Generation an Mitarbeitern unter einem Dach zu haben
Können sich auch Quereinsteiger bewerben und haben diese, ohne Absolvierung einer Hotelfachschule, eine Chance auf einen Job?
Barbara Göttling: Quereinsteiger sind als neue Mitarbeiter ein ganz wichtiger Punkt, der unsere Branche auch zum Umdenken anregen sollte. Mitarbeiter ohne absolvierte Hotelfachschule haben bei uns sehr wohl eine Chance. Wir bieten sowohl Teilzeit- als auch Vollzeitstellen an. Neue Mitarbeiter bekommen dann zu Beginn ein „Onboarding“ – einen Kurs namens „Welcome to Hyatt“.
Da bekommt man Firmenwerte mit, eine Einführung in die Hyatt-Markenwelt und die wichtigsten Infos zum jeweiligen Haus. Danach folgen ein ein- bis zweiwöchiges Einarbeitungsprogramm und ein Einblick in jede Abteilung. Mindestens zweimal im Jahr werden auch Gespräche geführt, ob sich die Mitarbeiter auch dort sehen, wo sie gerade sind. Denn jeder sollte machen, was er gerne machen möchte. Nur so kann man am besten sein. Zudem ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, auch in anderen Ländern für die Gruppe arbeiten zu können. Wir haben immer noch sehr viele junge Mitarbeiter, legen aber auch großen Wert darauf, auch ältere Mitarbeiter aufzunehmen. In Zukunft wird es für unsere Branche wichtiger werden, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Im Team tun die Ruhe und Gelassenheit Älterer auch den Jüngeren gut, die oft noch sprunghafter sind. Die Zeiten sind jedoch vorbei, wo man 40 Jahre bei derselben Firma gearbeitet hat.
Welche Benefits stehen für Mitarbeiter zur Verfügung?
Göttling: Wir stellen ein warmes Mittagessen sowie Uniformen als Dienstkleidung, die für die Mitarbeiter gereinigt werden. Da entfällt zumindest die tägliche Frage, was man denn anziehen soll. Was die Arbeitszeit betrifft, wird diese elektronisch erfasst und die Gehälter werden in unserem Konzern pünktlich überwiesen.
Außerdem haben wir mit diversen Firmen über eine Benefit-Plattform Sonderkonditionen vereinbart, die den Mitarbeitern beim Einkaufen zugutekommen. Nach sechs Monaten Zugehörigkeit bei Hyatt haben unsere Mitarbeiter auch die Möglichkeit, zwölf kostenfreie Übernachtungen bei Hyatt auf der ganzen Welt nach Verfügbarkeit zu genießen.
Wie wird Diversität bei Hyatt gelebt?
Dekker: Unsere mehr als 127.000 Mitarbeiter in 65 Ländern zeigen, dass wir alle Kulturen, ethnischen Abstammungen, Geschlechter, sexuellen Orientierungen, Altersklassen, Fähigkeiten, Perspektiven und Denkweisen begrüßen. Seit einiger Zeit gibt es bei Hyatt das Global Equity Inclusion & Diversity Council (GEIDC). Es besteht aus 33 Kollegen und Kolleginnen weltweit – und ich bin eine davon, worauf ich sehr stolz bin. Die Themen Inklusion und Diversität sind in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden und liegen auch mir sehr am Herzen, denn ich bin der Meinung, dass es keinerlei Unterschiede mehr geben sollte – egal ob zwischen Mann und Frau oder zwischen Menschen verschiedener Religionen, Herkunftsländer, Hautfarben und sexueller Orientierung.
Gibt es ein besonderes Programm, das speziell Frauen fördert?
Dekker: Das Thema Frauen ist in den vergangenen Jahren für Hyatt sehr wichtig geworden. Seit Anfang 2019 bin ich selbst Vorsitzende der Initiative „Women@Hyatt“ für Europa, Afrika und den Mittleren Osten sowie Südwestasien und schaffe zusammen mit meinem Team eine Betriebskultur, die die beruflichen und individuellen Wachstumschancen von Frauen verbessern soll.
Wir schaffen eine Kultur der Eingliederung, die es Frauen ermöglicht, die Besten zu sein und vollständig in das Unternehmen integriert zu werden. Dazu gehört auch, dass wir Mitarbeiterinnen nach der Babypause die Möglichkeit bieten, Teilzeit arbeiten zu können, mit Aufstockung der Stundenanzahl.