„Ich fühle mich wohl in der Rolle des Pioniers“
Fotos: Mook Group
Sie haben bereits bei früheren Projekten ein Händchen für neue erfolgreiche Trends bewiesen. Was treibt Sie an, immer neue noch bessere Konzepte zu realisieren?
Christian Mook: Gastronomie ist meine Leidenschaft und ich bin selbst Heavy-User. Wenn ich nicht in meinen eigenen Restaurants bin, dann bin ich auf Gastronomieexpedition. Deshalb treibt mich vor allem der Wille, Konzepte umzusetzen, die ich auch gerne selbst als Gast besuchen würde. Auch bin ich einfach rastlos und brauche immer wieder die Herausforderung und das Risiko. Es ist eben meine Natur, obwohl ich nach jeder Eröffnung immer gesagt habe: nie, nie wieder.
Gibt es so etwas wie ein Firmen-Motto? Ein Credo?
Mook: Unser Firmen-Mantra war schon immer: Innovate, don’t imitate. Wir versuchen immer, Konzepte zu realisieren, die es noch nicht in Frankfurt und idealerweise noch nicht einmal in Deutschland gibt. Bisher ist uns dies auch immer gut gelungen: Wir waren die Ersten in Deutschland, die vor über zwölf Jahren ein echtes „White Tablecloth Steakhouse“ nach amerikanischem Vorbild installiert haben. Und zwar mit allen notwendigen Attributen wie Steakpräsentation am Tisch, fallender Hitze, anständigen Steakmessern und natürlich bestem US-Beef. Wir waren auch die Ersten, die sich mit „Steak aging“, Wagyu Beef und dem japanischen Robatagrill beschäftigt haben. Weiterhin waren wir die Ersten, die ein Konzept „Englischer Club im kolonialen Indien“ kreiert haben. Und wir waren wieder die Ersten, die einen „panasiatischen Supperclub“ nach Frankfurt gebracht haben. Ich fühle mich einfach wohl in der Rolle des Pioniers.
brauche die Herausforderung und das Risiko."
Fünf Restaurants, bald ein sechstes und dazu noch ein Magazin: Welche Business-Abenteuer schweben Ihnen denn noch vor?
Mook: Ich habe in der Tat noch einige Pfeile im Köcher. Es gibt auch diverse Anfragen aus dem Ausland für ein Franchising meiner Konzepte. Momentan arbeite ich an der Plausibilisierung eines Skyline-Restaurants in Frankfurt. Ich möchte allerdings noch nicht zu viel darüber verraten. Ich habe gelernt, erst zu gackern, wenn das Ei auch wirklich gelegt ist. Für Anfang 2012 steht jetzt erst einmal die Eröffnung meiner neuen Brasserie und Oysterbar an. Das Mon amie Maxi ist ein Konzept, das sich vertraut anhört, aber erstaunlicherweise noch nie in letzter Konsequenz in Deutschland realisiert worden ist.
Kurz zusammengefasst: Welche Erfolgsfaktoren machen ein gut funktionierendes Restaurantkonzept aus?
Mook: Essen, Service und vor allem Atmosphäre sind natürlich die drei Säulen eines erfolgreichen Restaurantkonzeptes. Extrem wichtig für einen nachhaltig funktionierenden Gastronomiebetrieb ist auch die Kundenbindung. Wir zum Beispiel haben sehr erfolgreich viele Guest-Relation-Tools installiert: personalisierte Reservierungsschilder und Messer, VIP-Karten und eigene Weinschränke. Besonders gute Gäste erhalten sogar eine spezielle VIP-Reservierungsnummer, denn Stammgäste wollen erkannt und auch als solche behandelt werden. Selbst mir als altem Gastrofuchs gefällt das.
Ihre Restaurants werden verehrt oder strikt abgelehnt. Wie wichtig ist es, derart zu polarisieren?
Mook: Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Wir ziehen einfach konsequent unser Ding durch. Bei uns gibt es weder Standortanalysen noch empirische Kundenbefragungen, es geschieht einfach völlig intuitiv. Mein Können bezieht sich auf das, was ich selbst liebe – und ich hoffe ganz einfach, Menschen zu finden, die meine Vorlieben teilen. Glücklicherweise habe ich damit bisher immer ganz gut gelegen.
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