Mein größter Fehler: Haya Molcho

Auch die Großen der Branche machen nicht alles richtig. Hier erzählen sie von ihren Fehltritten und Rückschlägen, davon, was sie daraus gelernt haben und wie sie es heute besser machen. Diesmal: Haya Molcho.
Jänner 28, 2020 | Text: Alexandra Polič | Fotos: Pat Domingo

Um Haya Molcho wuselt es. Neben ihr schlängeln sich Fußgänger durch den Wiener Naschmarkt, hinter ihr klirrt das Besteck und vor ihr: liegt nur ein kleiner Teil ihres Familienimperiums. Damit sie es überhaupt erst aufbauen kann, legt ihr Mann – kein Geringerer als der berühmte Pantomime Samy Molcho – seine Karriere komplett auf Eis.

Die blonde Lockenmähne fliegt der gebürtigen Israelin um die Ohren, während sie von ihrem wahr gewordenen Traum erzählt. Schnell wird klar: Die Frau, die hinter Neni steckt, hält mehr als nur ein Unternehmen zusammen. Den Firmennamen bildete sie aus den Anfangsbuchstaben ihrer vier Söhne – Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan –, von denen drei mit an Bord sind.

Haya Molcho
Haya Molcho hält die Familie und das Imperium zusammen: Ihr Neni bringt die orientalische Küche nach Europa und erobert eine Großstadt nach der anderen. Aber auch bei ihr läuft nicht immer alles glatt.

Die Molchos erobern Wien

Die gastronomische Erfolgsgeschichte beginnt mit einem Cateringunternehmen. Doch spätestens als die Molchos 2009 ein Lokal am Wiener Naschmarkt eröffnen, haben sie es geschafft: Die orientalische Weltküche zieht in den Alltag der Wiener ein. Heute gibt es Neni-Restaurants in Berlin, Zürich und Hamburg, die Strandbar Tel Aviv Beach am Wiener Donaukanal, eine Kochschule und als weiteres wichtiges Standbein Produktklassiker wie Hummus, die von großen Supermarktketten vertrieben werden. Mittlerweile hat die Familie mit Neni auch München, Paris, Amsterdam und Mallorca erobert. Wer ihre israelischen Gerichte nachkochen möchte, findet in Haya Molchos Büchern genügend Rezepte. Aber nicht für alles im Leben gibt es eine Anleitung.

Um Haya Molcho wuselt es. Neben ihr schlängeln sich Fußgänger durch den Wiener Naschmarkt, hinter ihr klirrt das Besteck und vor ihr: liegt nur ein kleiner Teil ihres Familienimperiums. Damit sie es überhaupt erst aufbauen kann, legt ihr Mann – kein Geringerer als der berühmte Pantomime Samy Molcho – seine Karriere komplett auf Eis.

Die blonde Lockenmähne fliegt der gebürtigen Israelin um die Ohren, während sie von ihrem wahr gewordenen Traum erzählt. Schnell wird klar: Die Frau, die hinter Neni steckt, hält mehr als nur ein Unternehmen zusammen. Den Firmennamen bildete sie aus den Anfangsbuchstaben ihrer vier Söhne – Nuriel, Elior, Nadiv und Ilan –, von denen drei mit an Bord sind.

Haya Molcho
Haya Molcho hält die Familie und das Imperium zusammen: Ihr Neni bringt die orientalische Küche nach Europa und erobert eine Großstadt nach der anderen. Aber auch bei ihr läuft nicht immer alles glatt.

Die Molchos erobern Wien

Die gastronomische Erfolgsgeschichte beginnt mit einem Cateringunternehmen. Doch spätestens als die Molchos 2009 ein Lokal am Wiener Naschmarkt eröffnen, haben sie es geschafft: Die orientalische Weltküche zieht in den Alltag der Wiener ein. Heute gibt es Neni-Restaurants in Berlin, Zürich und Hamburg, die Strandbar Tel Aviv Beach am Wiener Donaukanal, eine Kochschule und als weiteres wichtiges Standbein Produktklassiker wie Hummus, die von großen Supermarktketten vertrieben werden. Mittlerweile hat die Familie mit Neni auch München, Paris, Amsterdam und Mallorca erobert. Wer ihre israelischen Gerichte nachkochen möchte, findet in Haya Molchos Büchern genügend Rezepte. Aber nicht für alles im Leben gibt es eine Anleitung.

Das Bauchgefühl irrt nicht

Das merkt die Gastronomin, als sie 2011 das Angebot bekommt, ein Lokal im Design Tower in Wien-Leopoldstadt zu eröffnen. Ein toller Standort, ein schönes Pflaster. „Aber unser erstes Gefühl war: Nein, das machen wir nicht.“ Alle vier Molchos haben Bedenken, der Ort passe nicht zum Unternehmen, finden sie. Außerdem war die Expansion auch an anderen Ecken und Enden der Stadt gerade in vollem Gange. „Wir wollten eigentlich gar nicht so schnell ein neues Lokal aufmachen“, erzählt die Powerfrau. Die Diskussionswogen im Neni-Headquarter gehen hoch. Am Ende fällt die Entscheidung für den Standort und gegen das Bauchgefühl: Im Design Tower soll nun doch ein neues Neni-Restaurant entstehen.

„Unser erstes Gefühl war: Nein, das machen wir nicht.“

Haya Molcho entscheidet gegen ihr Bauchgefühl – ein Fehler, wie sich herausstellen soll

Was wurde aus dem Neni im Design-Tower?

Drei Jahre läuft der Laden im zweiten Bezirk – er läuft gut –, aber so richtig authentisch wird er nicht. „Da hat etwas gefehlt“, sagt Molcho. „Irgendwann habe ich zu Nuriel gesagt, dass es Zeit ist, den Standort zu verlassen, egal wie. Und das war die richtige Entscheidung.“ Das Neni hatte und hat in Wien zwei Heimaten, die es perfekt repräsentieren: den Stand 510 am Naschmarkt und die Strandbar Tel Aviv Beach am Donaukanal. „Wir brauchen den Markt, das Urbane“, erklärt Molcho.

Ihre Unternehmen stehen für den Flair von Tel Aviv, für Streetfood, wie sie heute definiert. Gerade weil der Standort nicht zum Konzept passte, fragt sich die Familie nun zum ersten Mal: Warum eigentlich nicht? „Da haben wir uns richtig damit auseinandergesetzt, was Neni eigentlich ist“, sagt die Unternehmerin. „Wenn wir das damals nicht gemacht hätten, hätten wir gar nicht gewusst, warum genau wir Nein hätten sagen sollen.“

Nein sagen und authentisch bleiben

Und das sei laut Molcho auch die wichtigste Lektion gewesen: öfter Nein zu sagen – und zu wissen, warum man Nein sagt, zu wissen, was zu einem passt und was nicht. „Man muss sich selbst treu und authentisch bleiben.“ Heute lehnen die Molchos die meisten Angebote tatsächlich ab. Der Fehler, den die Gastronomin und ihre Familie gemacht haben, hat ihnen gleichzeitig auch geholfen. „Das war eine gute Erfahrung, weil sie uns vor vielen anderen Sachen geschützt hat. Wäre das nicht passiert, hätten wir vielleicht noch viel mehr Dinge gemacht, die nicht zu uns gepasst hätten“, resümiert Molcho und ergänzt: „Wenn du nie Fehler machst, kannst du gar nicht weiterkommen.“

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