ROLLING PIN AWARDS 2019: DOMINIK OSWALD

Er ist das Wiener Wunderkind unter den heimischen Barkeepern und zeigte selbst den Franzosen, wie man Cognac kombiniert. Warum aus dem Barkeeper des Jahres 2019 einer der Größten seiner Zunft wurde – und was an seinem ersten Arbeitstag schieflief.
April 15, 2019 | Fotos: Raphael Gabauer
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Dominik Oswald von der Hammond Bar in Wien ist Barkeeper des Jahres 2019.

Seit September 2015 mischt er in der Hammond Bar die gesamte heimische Barkeeperszene auf. Was der gebürtige Wiener Dominik Oswald seither alles an Erfolgen einfahren konnte, macht ihm so schnell keiner nach – schon gar nicht in diesem Alter. Denn der Cocktail-Kreativling ist gerade einmal 26 Jahre jung. 2017 holte er den Titel Beste Bar Österreichs vom Mixology-Magazin, im selben Jahr beeindruckte Oswald im Global Final der Courvoisier Cognac Bartender Competition, für das er sich mit seinem Cocktail „La Chapelière“, zu Deutsch: die Hutmacherin, bravurös qualifiziert hatte. Sowieso scheint Cognac es dem Wiener Bartalent besonders angetan zu haben.

Es war mein erster Tag im Sofitel. Ich hatte mein Hemd vergessen – aber zum Glück hat mir ein Kollege dann seines geborgt.

Dominik Oswald über seinen ersten Arbeitstag

Denn auch in seinem unverwechselbaren Signature-Drink namens „Madame Sert“ spielt der bernsteinfarbene französische Weinbrand eine tragende Rolle. So wird er von Oswald beispielsweise mit Pommeau de Normandie, Madame Sert Sirup, Goldstaub und Lavendelasche kombiniert.

Der Inspirator

Dominik Oswald wuchs in Wien auf und lernte sein Handwerk im luxuriösen Sofitel Vienna Stephansdom. Danach zog es den heute erst 26-Jährigen hinter den legendären Tresen der Blauen Bar im sagenumwobenen Hotel Sacher. Mit dem virtuosen Handwerk ausgestattet, das in diesen beiden Prestigehäusern gelehrt wird, begann das Wunderkind im September 2015 in der Wiener Hammond Bar, die heimische Barkeeper-Szene ordentlich durchzuschütteln. Die Liste aller Auszeichnungen, die dem Genie seither zuteilwurden, beweist: Dieser Bar-Virtuose ist auf dem besten Weg, einer der ganz Großen seines Fachs zu werden. Mit seinem Kreativ-Cocktail namens „La Chapelière“ zeigte der Wiener im Rahmen des Global Final Courvoisier 2017 in Paris, wie Cognac unter anderem mit Goldstaub und Lavendelasche kombiniert wird. Eines seiner Karriereziele ist, sich selbstständig zu machen. So oder so steht fest: Wo Dominik Oswald hinter dem Tresen steht, da gehen die Cocktailgläser vor Kreativität, Inspiration und Innovation über. Im übertragenen Sinne, versteht sich.

ALLES BEGANN MIT EINEM PATZER

Aufgewachsen ist Oswald im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Er erinnert sich schmunzelnd an seine erste Arbeitserfahrung in jenem Beruf, der ihn in so kurzer Zeit so bekannt machen sollte. „Das war lustig“, so der Vollblut-Barkeeper, „es war mein erster Tag im Sofitel. Ich hatte mein Hemd vergessen – aber zum Glück hat mir ein Kollege dann seines geborgt.“ Offenbar tat Oswalds erster, leicht missglückter Arbeitstag seinem glänzenden Werdegang keinen Abbruch. Denn danach ging es in das nächste prestigeträchtige Haus – nämlich das Hotel Sacher, genauer gesagt: in die Blaue Bar, in der bekanntlich das Beste gerade gut genug ist.

Oswalds Ausnahmetalent, vom Edelsten die optimale Menge in einem Cocktailglas auszubalancieren, nährt sich ohne Zweifel auch von der inspirierenden Diversität der österreichischen Bundeshauptstadt. „An Wien schätze ich vor allem die kulturelle Vielfalt, aber auch die Dichte an guten Restaurants und Bars“, preist das Cocktail-Genie seine Heimatstadt.

Naturgemäß hat der Barkeeper des Jahres 2019 nur die Besten als Vorbilder. „Er ist definitiv eine der größten Inspirationen, weil er eine unglaubliche Kreativität und Denkweise hat“, schwärmt Oswald über die Pariser Bar-Legende Rémy Savage.Überhaupt schlägt das Herz des Bar-Virtuosen für alles, was in Sachen Gastronomie in der absoluten Spitzenliga spielt. „Wenn ich für eine Woche einmal in einem Wunschrestaurant arbeiten könnte, wäre es das Alinea in Chicago.

Ich bin einfach extrem stolz darauf, in einer der besten Bars Österreichs zu arbeiten.

Der Barkeeper des Jahres 2019 über die Hammond Bar in Wien

Die Herangehensweise im Denken, aber auch die Komplexität der Aromen in den Gerichten ist einfach unglaublich“, so Oswald begeistert. Dass seine professionelle Heimat jedoch die Hammond Bar ist, daran gibt es keinen Zweifel: „Ich bin einfach extrem stolz darauf, in einer der besten Bars Österreichs zu arbeiten.“ Geschuldet ist das auch Sigrid Schot, die als Barkeeperin ebenfalls mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde und mittlerweile Inhaberin der Hammond Bar ist. „Sie war es“, sagt Oswald, „die mich immer gefördert und unterstützt hat. Sie hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin.“ Was die Zukunft betrifft, möchte sich Oswald eines Tages gerne selbstständig machen. Und auf die Frage, wo er sich in fünf Jahren sieht, antwortet er verschmitzt: „Hinter der Bar mit einem Jigger in der Hand.“ Ein Glück, dass sich beide Pläne hervorragend kombinieren lassen.

Hier geht’s zur Gewinner-Galerie.

www.hammondbar.at

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