Was Falstaff bei der Rückkehr des Michelin nach Österreich stört
Michelin soll ab 2025 wieder in ganz Österreich testen. Jedenfalls beschloss der Tourismusausschuss am Dienstag, dahingehende Verhandlungsabschlüsse anzustreben. Nicht so gut finden das offenkundig heimische Konkurrenten des Guide Michelin, die sich von einer Bundesfinanzierung der „roten Bibel“ benachteiligt fühlen würden.
Heimische Restaurantführer skeptisch
Im Tourismusausschuss seien sich alle einig, dass der Guide Michelin so bald wie möglich in Österreich aktiv werden soll, unterstrich bei der gestrigen Sitzung Franz Hörl (ÖVP). Große Kräfte in Österreich wollten dies jedoch verhindern, hielt er fest, ohne diese zu nennen.
Meinen könnte er unter anderem die Restaurantguides Gault&Millau und Falstaff, die am Mittwochnachmittag eine verhaltene Reaktion auf die Bemühungen, die rote Bibel landesweit zurückzubringen, veröffentlichten. „Grundsätzlich finden wir es sehr gut, wenn Michelin wieder in Österreich testet“, sagen die Herausgeber beider Guides demnach unisono, es gehe aber „gar nicht, dass Michelin keinen einzigen Euro selbst investieren muss, sondern öffentliche Gelder garantiert bekommt“ – im Gegensatz zu den heimischen Publikationen.
Positiv reagierte hingegen etwa die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV): „Der Guide Michelin spricht zahlungskräftige Gästeschichten an, sie ins Land zu holen zahlt sich wirklich aus“, sagt Präsident Walter Veit.
Eine Frage des Geldes
Für Gerald Hauser (FPÖ) war wichtig, dass keine Mittel des Bundes für den Guide Michelin verwendet werden. Für Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Guide Michelin wieder nach Österreich zu holen. Sie hielt fest, dass eine Direktfinanzierung durch den Bund seitens Guide Michelin nicht zulässig wäre, damit zwischen den Ländern kein finanzieller Wettbewerb entstehe.
Wie man Michelin ohne Regierungsgelder dazu bringen will, wieder im ganzen Land zu testen, geht aus der Aussendung des Parlaments nicht hervor – womit sich die Frage stellt, ob das Comeback des Guide Michelin schon so tief in Stein gemeißelt ist, wie manche es bereits von den Dächern rufen.
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